Ein Mühlviertler soll seine Lebensgefährtin getötet haben. Dann wollte er selbst sterben.
Der Notruf ging gegen 10 Uhr bei der Polizei ein: „Ich habe meine Frau aufgehängt“, sagte der Anrufer den Beamten und gab auch gleich den Tatort durch.
Am Telefon war Schlosser Otto L. (60) aus Pfarrkirchen im Mühlkreis, der bei einem heftigen Beziehungsstreit mit seiner um ein Jahr jüngeren Lebensgefährtin am Quellenweg in Neustift im Mühlkreis (Bez. Rohrbach) völlig die Kontrolle verloren hatte. Die beiden hatten sich vor wenigen Tagen getrennt, er bat sie um eine Aussprache. Sie trafen sich am Dienstag in einer kleinen Hütte in Neustift, die dem Schlosser gehört. Wenige Minuten später war die Frau tot.
Otto L., der in der 1.500- Seelen-Gemeinde als äußerst launisch galt und mit dem kein Bewohner etwas zu tun haben wollte, flüchtete zu einem nahen Kraftwerk, kletterte auf die Mauer des Rannastausees und wollte sich mit einem Sprung in die Tiefe das Leben nehmen.
Verhindert wurde der Selbstmord durch Polizei, Rettung und Passanten, die Otto L. in letzter Sekunde noch am Todessprung hindern konnten. Danach ließ sich der 60-Jährige widerstandslos festnehmen.
Hütte. Auf dem Grundstück mit Fischteich wurde schließlich die Leiche der erhängten 59-Jährigen in der Waldhütte des Schlossers entdeckt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Die Bluttat in Neustift war der 15. Mord an einer Frau im heurigen Jahr. (kuc)