15 Monate unbedingte Haft - Nicht rechtskräftig.
Ein Vater ist im Landesgericht Steyr zum dritten Mal wegen Kindesentziehung verurteilt worden. Er sagt nicht, wo seine Kinder, für die seine Ex-Frau das Sorgerecht hat, versteckt sind. Dafür fasste er diesmal 15 Monaten Haft unbedingt aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, teilte das Gericht am Mittwoch mit.
Der 54-Jährige hat 2015 nach seiner Darstellung seine beiden damals drei und fünf Jahre alten Söhne bei einem Urlaub in seinem Herkunftsland Ägypten zu seiner Familie gebracht und diese verweigere nun die Herausgabe. Er wisse nicht, wo sich die Kinder aufhalten. Deswegen wurde er bereits zweimal verurteilt - zu zwölf und 18 Monaten Gefängnis. Weil die Söhne noch immer nicht der Mutter zurückgegeben wurden, wurde er jetzt erneut angeklagt.
Ein kürzlich angesetzter Verhandlungstermin war vertagt worden, weil die als Zeugin geladene Mutter der Kinder nicht erschienen war. Sie war in Ägypten, weil sie selbst nach den Kindern suchen wollte. Das Gericht ist der Ansicht, dass es dem Angeklagten sehr wohl möglich wäre, für eine Rückkehr des Nachwuchses zu sorgen. Deshalb wurde er jetzt zu 15 Monaten Haft unbedingt verurteilt. Seine Verteidigung und die Staatsanwaltschaft gaben keine Erklärung ab - daher ist das Urteil nicht rechtskräftig.