Verbrechen oder Unfall – was passierte an Bord der „MS Primadonna“ in Linz?
Seit 21. November um 21.31 Uhr ist Milorad V. wie vom Erdboden verschluckt – zu diesem geradezu mystischen Datum und dieser Uhrzeit schickte der Serbe, der auf der MS Primadonna in Oberösterreich arbeitete, eine letzte Handy-Nachricht an seine Frau Nevenka, die in Novi Sad mit den gemeinsamen vier Kinder lebt. Der Koch, der seit 9 Jahren auf dem Donaukreuzfahrtsschiff (in Lockdown-Zeiten in der Firmenzentrale) beschäftigt war, sollte noch heuer in die Heimat zurückkehrten, weil seine Frau einen lukrativen Job als Buchhalterin gefunden hatte.
Vor Verschwinden noch Kekse gebacken
Am Tag seines Verschwindens war er mit dem Backen von Weihnachtskuchen und -kekse für das Unternehmen beschäftigt, am Abend feierten die Mitarbeiter am Slava Aranđelovdan (eine vorweihnachtliche Feier für den Erzengel Michael) – über WahtsApp war Milorad mit seiner Frau ständig in Kontakt, er schickte ihr sogar noch Fotos von dem Event.
Bei der letzten Nachricht meinte er nur, dass er jetzt müde sei und sich niederlegen würde. Er gab an, in seine Kabine zu gehen, und ist seitdem abgängig. Zu befürchten ist, dass er unglücklich stürzte und über Bord ging. Oder, dass es zu einem Verbrechen kam. Die Ermittlungen laufen.