Mordprozess bringt Gründe ans Licht

Deshalb erschoss Sohn seine Mutter

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Seine eigene hochbetagte Mutter tötete ein 46-Jähriger im Schizophrenie-Wahn.

OÖ. Mit zwei Schüssen in ihren Hals richtete ein Landwirt in Kronstorf die Altbäuerin (81) – wobei der alleinige Hoferbe, der zum Ärger seiner Mutter mit 46 Jahren noch immer unverheiratet war, nicht zurechnungs­fähig gewesen sein soll.

Zu dem Ergebnis kamen Gutachterin Kastner und nach der Verteidigung auch der Staatsanwalt ob der Einblicke in die Seele eines psychisch Kranken.

Demnach habe Einzelkind Florian H. in jener Tatnacht auf seinem Nachttisch sein eigenes Totenbild gesehen, worauf er zu der Überzeugung gekommen sei, dass „meine Mutter mich jetzt töten oder erstechen will“. Darauf habe er das Gewehr geholt. Total unter Stress sei er damals aber nicht wegen der dominanten Mutter gestanden, sondern wegen Google.

In Kronstorf läuft nämlich die Diskussion über eine Betriebsansiedlung des Datengiganten mit einer Server-Farm – die offenbar neben H.s Feldern errichtet werden soll. Das verstrickte den Landwirt trotz Medikation derart in Gedanken, dass er am Tattag, nachdem er den Song Hotel California gehört hatte, trotz Corona-Einschränkungen zum Flughafen wollte, um nach Kalifornien zu fliegen.

Dabei fiel er (teils nackt durch die Gegend irrend) ­ der Polizei auf, die ihn dem Amtsarzt vorführte, der H. als normal einschätzte. Er muss sich jetzt Schuldzuweisungen gefallen lassen, dass die Ereignisse hernach noch mehr eskalierten.

Bei der Verhandlung in Steyr ging es nur noch ­darum, ob Florian H. in Zukunft so gefährlich ist, dass er in eine Psycho-Anstalt kommt oder ob eine neue Medikation und Betreuung auf freiem Fuß ausreichend sind. Man entschied sich für Zweiteres.

(kor)

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