Andre S. und Bernhard R. zielten mit einem Laser-Pointer auf einen Hubschrauber
Mittwoch kurz vor 21 Uhr in Steyr: Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber-Pilot Robert Schronsteiner ist im Landeanflug auf das Dach des Krankenhauses, an Bord ein schwer verletzter Forstarbeiter. „Plötzlich wurden wir von einem grünen Laserpointer angestrahlt“, so Schronsteiner: „Ein paar Sekunden konnte ich überhaupt nichts mehr sehen.“
Denn der Laserstrahl brach an der Scheibe des Cockpits zu einem grellen Lichtfleck und nahm dem Mann am Steuerknüppel alle Sicht. Der erfahrene Pilot schaffte es trotzdem, den „Christophorus 15“ zu landen. Der Verletzte konnte in den OP gebracht werden. Noch vom Dach aus rief die Heli-Crew die Polizei.
Zweiter Angriff
Weil Funkstreifen keine Verdächtigen ausmachen konnten, hob der Pilot wieder vom Dach des Spitals ab und flog zur Stelle zurück, wo er attackiert worden war. Und erneut wurde Schronsteiner vom Laserpointer anvisiert, wich aber so geschickt aus, dass der Strahl das Cockpit verfehlte. Der Pilot gab Alarm und kreiste so lange über der Stelle, bis Uniformierte mit Autos eingetroffen waren. Die Cops fassten zwei Jugendliche.
Hohe Strafe
Andre S. (17) und Bernhard R. (19) gaben zu, mit einem Laserpointer auf den Hubschrauber „geschossen“ zu haben. Sie wurden festgenommen und wegen vorsätzlicher „Gefährdung der Sicherheit der Luftfahrt“ (§ 186 StGB) bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Strafrahmen: bis zu zehn Jahre Haft.
Lebensgefahr
Licht-Angriffe auf Flieger scheinen ein neuer gefährlicher Trend zu sein, denn immer öfter werden Piloten in Österreich mit Laser-Pointern geblendet. „Die Attacken passieren beim Starten oder Landen und man sieht nichts mehr“, so Peter Swoboda vom Verband der österreichischen Piloten: „Das ist lebensgefährlich!“ Bei der Austro Control gingen 2010 schon 20 Meldungen ein. Die Täter sind meist Jugendliche.