Der Politiker und Landwirt soll sogar von den Jägern gewarnt worden sein. Sechs Tiere mussten sterben.
OÖ. Das Tierdrama, das am 11. Oktober vor Gericht verhandelt wird, spielte sich Anfang Juni auf einer Wiese in der Gemeinde Eidenberg ab. Dort kürzte der FPÖ-Obmann und Landwirt aus einer Nachbargemeinde gerade mit einer Mähmaschine eine Wiese, als Jäger ihm erklärten, dass sich dort im hohen Gras kleine Rehkitze befinden könnten.
"Sie boten ihm sogar Hilfe an, die Wiese kostenlos mit Drohnen abzusuchen, damit die Tiere nicht unter die Maschine kommen", sagt der Jagdleiter von vor Ort zu oe24. Was dann geschehen sein soll, ist unfassbar. Denn der 57-Jährige soll abgelehnt haben und einfach weitergefahren sein.
Absichtlich Tiere überfahren - bis zu drei Jahre Haft
Laut Anklage habe der Politiker sogar absichtlich vier Rehkitze mit der Mähmaschine überfahren und getötet. Zwei weitere Jungtiere mussten, nachdem er ihnen alle Läufe abgemäht hatte, noch erschossen werden. Dem FPÖler sei "wurscht" gewesen, ob sich Rehe darin befinden und es interessiere ihn auch nicht, ob da Rehe seien, soll er den Jägern, die das Drama verhindert wollten, gesagt haben.
Am 9. und 10. Juni fanden die Jäger auf der gemähten Wiese schließlich die Überreste von zwei toten Kitzen im Alter von zwei bis drei Wochen. Zwei weitere waren so schwer verletzt, dass sie an Ort und Stelle erschossen werden mussten. Am Tag darauf wurden erneut zwei tote Rehjunge auf einem Komposthaufen ganz in der Nähe entdeckt. Dem Beschuldigten droht wegen Tierquälerei eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.