EU-Studie

Österreich eines der sichersten Länder in der Union

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Österreich liegt laut neuer EU-Studie unter den Ländern mit der niedrigsten Verbrechensrate, allerdings unter den vier EU-Staaten mit der höchsten Rate von sexueller Gewalt.

Gemeinsam mit Spanien, Ungarn, Portugal, Frankreich und Griechenland weist Österreich die niedrigste Verbrechensrate auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zur "Last des Verbrechens in der EU", die am Montag von dem Meinungsforschungsinstitut Gallup, dem Max-Planck-Institut und anderen Forschern in Brüssel vorgestellt wurde.

"Diese Länder haben signifikant Risiken unterhalb des europäischen Durchschnitts und können als Länder mit niedriger Kriminalität im EU-Kontext betrachtet werden", heißt es in dem Bericht. Trauriger Nachsatz: Österreich liegt laut der Studie allerdings unter den vier EU-Staaten mit der höchsten Rate von sexueller Gewalt.

Die Verlierer
Als "Hotspots" von Verbrechen wurden folgende Länder identifiziert: Irland, Großbritannien, Estland, Niederlande und Dänemark. In diesen Länden lag die Verbrechensrate laut Studie 30 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Erfreulich: Insgesamt sind in der EU "allgemeine Verbrechen" wie Diebstahl, Einbruch, Raubüberfälle, sexuelle Nötigung und Körperverletzung in den vergangenen zehn Jahren aber signifikant zurückgegangen.

Eigentums- und Gewaltdelikte vorn
15 Prozent der EU-Bürger gaben an, 2004 Opfer eines allgemeinen Verbrechens (Eigentumsdelikte oder Gewaltverbrechen) geworden zu sein. In Österreich sei dieser Anteil seit 1999 um zwei Prozentpunkte auf zwölf Prozent zurückgegangen, heißt es in der Studie. Autodiebstähle sind aber in Österreich so selten wie nirgendwo sonst in der EU. Einbruchdiebstähle und Raub haben seit 1999 zwar auch bei uns zugenommen, sind aber mit ein bzw. 0,6 Prozent Betroffenen noch immer relativ niedrig.

Hohe Unterstützung der Polizei
Obwohl sexuelle Gewalt in Österreich nach der Studie zurückging, weist Österreich dabei nach Irland, Schweden und Deutschland mit zwei Prozent eine der höchsten Raten in der EU auf. Körperverletzung und so genannte "hate crimes", bei denen Verbrechen aus rassistischen Motiven begangen werden, liegen in Österreich unter dem EU-Schnitt. Auch Betrug an Konsumenten oder Korruption liegen mit Raten von acht bzw. 0,5 Prozent unter dem europäischen Schnitt, heißt es in der Studie. Auch die Unterstützung für die Polizei ist überdurchschnittlich hoch, in der EU kann sich die Polizei ansonsten nur in Dänemark, Belgien, Deutschland und Finnland derartiger Unterstützung erfreuen.

Für die Studie wurden in den Jahren 2004 und 2005 in 18 EU-Staaten rund 38.000 Personen befragt, in Österreich wurden rund 2.000 Menschen interviewt

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