Wirbel nach Verbot

Promis fordern: ''Winnetou soll bleiben''

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Vorwurf: In ''Winnetou'' werden Vorurteile geschürt, die Unterdrückung verschwiegen. 

Aufreger. Rassismus? Winnetou – Held vieler Generationen – könnte bald aus Kinderzimmern verbannt sein. 110 Jahre von Karl May‘s Tod rücken seine ­Werke (200 Millionen verkauft) ins Rampenlicht. Ravensburger stoppte die Auslieferung der Kinderbücher Der junge Häuptling Winnetou. Begründung an die Kunden: „Euer Feedback hat gezeigt, dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben.“

"Die ganze Diskussion ist ein Ablenkungsmanöver"

Streit. Der Streit eskalierte. Die Kritik: Karl May habe ein veraltetes Weltbild dargestellt, die Unterdrückung der Indianer verschwiegen und den Völkermord an der indigenen Bevölkerung nicht erwähnt. In Deutschland wird bereits ein „Winnetou-Gipfel“ gefordert. Auch hierzulande wird heftig diskutiert (siehe Kasten) – ÖSTERREICH fragte bei Promis nach:

  • „Ablenkung“. Autor und Regisseur Kurt Palm: „Es wird nicht berücksichtigt, dass es zu der Zeit, als Karl May das geschrieben hat, einen anderen Wissensstand gab. Die ganze Diskussion ist oberflächlich und ein Ablenkungsmanöver. Sie lenkt ab von realen Problemen. Man sollte lieber darüber reden, was jetzt mit den Indigenen in den USA passiert.“
  • „Problem“. Künstler-Managerin Marika Lichter: „Selbstverständlich muss man der Diskriminierung entgegentreten. Aber in der Kultur ist es ein Problem, wenn man z. B. Othello darf nicht platzen oder den Zigeunerbaron nicht mehr spielen darf.“
  • „Die nächsten“. Kult-Regisseur Otto Retzer: „Ich bin so froh, dass ich keine Rechte an den HEIDI-Filmen habe, das werden die nächsten auf der Verbotsliste sein!“
  • „Schaden“. Mausi Lugner: „Irgendwann hört sich die ‚Gutmensch-Politik‘ auf. Wir sind mit Winnetou aufgewachsen und ­haben mit Sicherheit keinen Schaden davongetragen.“
  • „Enttäuscht“. oe24.TV-Moderator Frenkie Schinkels: „Ich bin enttäuscht, meinen Enkelkindern wird ein Teil der Kulturgeschichte genommen.“

  

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