Verletzungen erlegen

Prothesen-Träger stirbt nach Horror-Crash

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C. Kandlbauer trug eine gedankengesteuerte und fühlende Armprothese.

Christian Kandlbauer, der als erster Mensch weltweit eine gedankengesteuerte und fühlende Armprothese trug und am Dienstag in seiner Heimat in der Oststeiermark mit dem Auto schwer verunglückte, ist am Donnerstag im LKH Graz seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Nach Auskunft des behandelnden Arztes, Andreas Waltensdorfer, war der 22-Jährige vor dem Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen für hirntot erklärt worden.

Kandlbauer war am Dienstag gegen 7.15 Uhr mit seinem für seine Bedürfnisse leicht modifizierten Subaru aus noch unbekannter Ursache auf dem Weg Richtung Leitersdorf von der L401 abgekommen und rechts frontal gegen einen Baum geprallt. Dabei wurde die Fahrgastzelle komplett eingedrückt. Ein vorbeikommender Lkw-Lenker leistete Erste Hilfe und löschte einen ausgebrochenen Brand. Die Feuerwehr befreite den jungen Mann, der am 6. November seinen 23. Geburtstag gefeiert hätte, mit Bergescheren aus dem Unfallwrack.

Bei Stromunfall beide Arme verloren
Der 22-Jährige hatte vor fünf Jahren bei einem Stromunfall beide Arme verloren. Zuletzt hatten ihm Mediziner eine neuartige Bionik-Prothese für die linke Hand angepasst, mit der er nicht nur fühlen, sondern diese auch per Gedanken steuern kann. Bei dem Autounfall am Dienstag hatte der junge Mann ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Am Donnerstag schließlich verlor der Oststeirer am späten Nachmittag den Kampf gegen den Tod.

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