Die Sauberkeit der österreichischen Badeseen hat sich im vergangenen Jahr leicht verschlechtert.
Zu diesem Ergebnis kommt der jährliche Bericht der EU-Kommission zur Qualität der Badegewässer in Europa, den Umweltkommissar Stavros Dimas am Montag in Brüssel präsentierte. Insgesamt erfüllen aber von 268 Gewässern noch immer 262 (bzw. 97,8 Prozent) die EU-Vorgaben, 72,8 Prozent sogar die freiwilligen strengeren EU-Leitwerte.
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Sechs "rote Karten"
Hatten 2006 nur zwei Seen in
Österreich die EU-Vorgaben nicht erfüllt, so stieg die Zahl der "roten
Karten" 2007 auf sechs: Das Seebad Illmitz und der Zicksee
St. Andrä im Nordburgenland sind ebenso darunter wie der Herrenteich
Litschau im Waldviertel, der Badesee Klaffer im Mühlviertel, der
Badesee Wildon in der Steiermark und eine von vier Mess-Stellen am Grundlsee
(bei Gößl). Ein Jahr zuvor hatten in Österreich noch 99,3 Prozent der
Gewässer die EU-Vorgaben erfüllt und 77,2 Prozent die strengeren Richtwerte.
EU-weiter Rückgang der Qualität
Für EU-Kommissar Dimas
war dies am Montag noch kein Grund zur Sorge: "Soweit ich mich erinnern
kann, hat Österreich die saubersten Binnengewässer überhaupt",
sagte er. Aber auch EU-weit war die Qualität der von der EU-Kommission
untersuchten Küsten- und Binnengewässer "nicht mehr ganz so
gut wie 2006", sagte Dimas. "Es gab einen leichten Rückgang der
Qualität." Dennoch seien die europäischen Badegewässer sauber
geblieben und würden weiterhin eine gute Qualität aufweisen. Statistisch
gesehen erfüllten 95 Prozent der 14.551 untersuchten Küstengebiete die
Vorgaben und 89 Prozent der 6.797 Binnengewässer.
Abwässer und Landwirtschaft schuld
Als Hauptursache für die
Verschmutzung der Badeseen machen Experten der EU-Kommission Abwässer und
Verunreinigungen durch die Landwirtschaft verantwortlich. Gegen Belgien,
Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, die
Niederlande, Portugal, Schweden und Spanien geht die EU-Kommission sogar in
einem Verstoßverfahren vor, weil diese Länder bestimmte Badegebiete nicht
mehr in ihren amtlichen Listen führen und somit die EU-Vorschriften umgehen.
Zum Teil sei die nunmehr festgestellte Verschlechterung auch darauf
zurückzuführen, dass bestimmte Gewässer wieder in den Listen geführt werden,
sagte Dimas.