Keine eigenen Kapazitäten mehr - Transport per Bahn.
Rom wird seine Müllkrise auch mit Hilfe von Österreich bewältigen: Das Umweltministerium in Wien hatte Ende November der Entsorgung von bis zu 70.000 Tonnen Abfall aus der Ewigen Stadt in österreichischen Anlagen zugestimmt.
Nun ist der erste Zug mit rund 750 Tonnen Abfall aus der italienischen Hauptstadt auf den Weg in das beschauliche Zwentendorf. In der Müllverbrennungsanlage der EVN sollen dann zwei Konvois pro Woche verheizt werden.
Der römische Müll werde per Bahn angeliefert, vorwiegend über den Kärntner Übergang Arnoldstein, alternativ über den Brenner. An wie viele Standorte und welche genau die Abfälle gehen, unterliege dem Datenschutz. Nicht bekannt sei auch, um welche Beträge es dabei gehe. "Generell kann gesagt werden, dass in Österreich die thermische Verwertung von einer Tonne Hausmüll circa 80 bis 150 Euro kostet", erläuterte die Sprecherin.
Italiener versinken im Müll
660 Kilo Müll produziert jeder Römer pro Jahr. Recycelt wird davon nach offiziellen Angaben etwa ein Viertel. Im Jahr 2013 ist Roms und gleichzeitig Europas größte Deponie, Malagrotta, aufgrund von Druck aus Brüssel geschlossen worden. Überfüllt war die Anlage bereits seit Jahren, da sie eigentlich schon im Jahr 2007 zusperren sollte, weil offene Deponien in der EU verboten sind.
Nach der Schließung von Malagrotta suchte Rom nach anderen Entsorgungsmöglichkeiten, doch keine ließ sich umsetzen. Pläne für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen scheiterten an Anrainerprotesten. Dazu kamen Missmanagement und Korruption bei der Müllentsorgungsfirma AMA, bei der ein Finanzloch von 650 Millionen Euro klafft.