Tschechischer Sozialarbeiter räumte Pinzgauer Sportgeschäft leer
„Ich bekenne mich nicht schuldig“, ließ der Angeklagte Martin B. (30) am Montagvormittag dem Richter via Dolmetscherin ausrichten. Die Staatsanwaltschaft hatte dem einschlägig vorbestraften Tschechen vorgeworfen, gemeinsam mit seinem flüchtigen Bruder in Salzburg zwei Einbrüche verübt zu haben.
Hilti-Motorsägen
Beim ersten Coup soll das Duo am 3.
Dezember des Vorjahres von einer Baustelle in Obertauern Hilti-Motorsägen
gestohlen haben.
Wintersport-Artikel
Einen Tag später, am 4. Dezember, soll das
Brüderpaar dann das Intersport-Geschäft der Familie Breitfuß in Hollersbach
(Pinzgau) komplett leergeräumt haben. Dabei erbeutete es 76 Paar Ski, 20
Skihelme, 14 Winterjacken, 100 Sonnenbrillen und zwei Rennräder. Der Wert
der Beute, von der bis heute jede Spur fehlt, beträgt rund 70.000 Euro.
Zackiges Postpaket
Aufmerksamen Postbediensteten ist es zu
verdanken, dass dem Angeklagten überhaupt der Prozess gemacht werden konnte:
Der Angeklagte hatte die gestohlenen Motorsägen nämlich per Post in die
Heimat schicken wollen. Aus einem Paket standen aber Metallzacken hervor.
Die Postler wurden stutzig und alarmierten die Polizei. Die stellte fest,
dass es sich um Diebesgut handelt, und nahm den Absender fest.
Märchenstunde
Vor Gericht tischte der Sozialarbeiter, der
auch angab, mit Computern zu handeln, eine wilde Räuberpistole auf: „Ich war
mit meinem Bruder auf dem Weg nach Italien, um dort Computer zu kaufen. Auf
der Raststätte Mondsee trafen wir einen Landsmann, dem wir das Werkzeug
abkauften.“
Den Einbruch im Pinzgau gab der Mann auch nicht zu. Dass die Polizei sein Auto beim Tatort gesehen hatte, kommentierte er so: „Wir haben da geparkt, weil wir eine Unterkunft suchten.“
Urteil
Er wurde zu nicht rechtskräftigen zwei Jahren Haft
verurteilt. Acht Monate muss er davon absitzen.