Mit dem Schnee kommt der Gips: Am ersten Ski-Wochenende der Saison hatten Retter alle Hände voll damit zu tun Verletzte und Verirrte zu bergen.
Moritz ist 14 Jahre alt und wollte immer schon einmal mit dem Hubschrauber fliegen. Doch am Samstag hätte der Schüler gerne verzichtet – denn sein Jungfernflug fand im Rettungsheli „C6“ statt.
Schulfrei
Moritz Wimmer aus Berndorf wurde nämlich die
zweifelhafte Ehre zuteil, die heurige Gips-Saison zu eröffnen. Bei einem
Schanzensprung blieb er in Werfenweng (Sbg.) mit dem Snowboard hängen,
überschlug sich und landete im Wald. „Dann habe ich auch schon mein Bein
runterhängen gesehen“, erinnert sich der Bursch im Spital. Die Diagnose:
Waden- und Schienbeinbruch. Moritz, verärgert: „Die Saison ist für mich
gelaufen.“ Dann grinst er verschmitzt: „Dafür muss ich jetzt drei Wochen
nicht in die Schule.“
Verirrt
Moritz ist nicht der Einzige, der am ersten Ski-Wochenende die Talfahrt per Heli absolvierte. Immer wieder mussten Retter ausrücken, um verletzten Wintersportlern zu helfen. Für Probleme sorgten vor allem Ski-Fahrer, die sich nicht an die Regeln hielten: Dreimal mussten Bergretter Samstagabend in Vorarlberg, Salzburg und Tirol ausrücken, um Verirrte abseits der Pisten zu suchen. In Abtenau (Sbg.) und Höfen (T) blieben zwei Snowboarder im Neuschnee stecken – und konnten erst nach mehreren Stunden befreit werden.
Lebensgefahr
Schlimm erwischte es eine Wienerin (33) in St.
Peter bei Murau (Stmk.): Die vermutlich betrunkene Frau schlief im Freien
ein – und wäre fast erfroren. „Ihr Freund fand sie schließlich, ihre
Körpertemperatur betrug 24,2 Grad“, berichtet die Polizei. Die Frau schwebt
noch in Lebensgefahr.
Glück hatte hingegen das erste Lawinenopfer: Wie berichtet, hatte ein 30-Jähriger in Hochfügen (T) ein Schneebrett ausgelöst – und überlebt. Wie Moritz Wimmer, liegt der Deutsche nun mit einem Gips im Spital.