Tragischer Tod war ein Auslöser für Rasergesetz

"Ein Raser nahm mir die Tochter"

Teilen

Der tragische Tod der Salzburgerin Kati Koch (†27) war ein Auslöser für die neue Gesetzesnovelle. Ihre Mutter Sabine Koch-Peterbauer kämpft seit dem tödlichen Unfall gegen Raser.

Salzburg. Ein Pkw, der bis zur Unkenntlichkeit zerstört ist. Von dem Auto, in dem Kati Koch (†27) und ihr Freund Julian G. am 10. April 2020 saßen, war nach dem Unfall in Eugendorf kaum noch etwas ­übrig. Ein bereits polizeilich bekannter Raser (†24) hatte bei einem riskanten Überholmanöver die Kontrolle über sein Auto ver­loren und war frontal in in das Fahrzeug des Paares gekracht. Für die 27-jährige Kati kam jede Hilfe zu spät, sie starb noch vor Ort. Ihr Freund Julian G. überlebte schwer verletzt.

© Franz Neumayr - Pressefoto Neumayr
×

Völlige Zerstörung: In diesen Trümmern starb Kati

„Ein Raser hat mir meine Tochter genommen“, sagt ihre Mutter Sabine Koch-Peterbauer aus Henndorf am Wallersee zu ÖSTERREICH. „Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an Kati denke“, erzählt die 59-Jährige. „Den Verlust eines Kindes kann eine Mutter nie überwinden, ich habe aber gelernt, mit der Trauer zu leben.“

Katis Mutter setzt sich für härtere Strafen ein

Erfolg. Nach dem tödlichen Unfall wandte sich Koch-Peterbauer an die ­Politik. „Ich konnte kaum glauben, wie niedrig die Raser-Strafen hierzulande ausfallen.“ Diesen Umstand wollte sie nicht ­akzeptieren und ver­suchte mit einer Mahn­wache Politik und Autofahrer wachzurütteln. „Die Politik wurde aufmerksam. Ich habe mich sogar mit Leonore Gewessler getroffen, um unseren Fall zu schildern.“

© all
×

Lieblingsfoto: Mutter und Tochter in glücklichen Tagen

Bei der Pressekonferenz am Montag stellte die Verkehrsministerin das Gesetz vor und griff dabei den Raser-Unfall von 2020 auf. Für Katis Mutter ist die Gesetzesnovelle gegen Extrem-Raser ein Trost. „Ich bin überglücklich, dass endlich gegen Raser vorgegangen wird“, sagt sie. „Uns ist das Liebste genommen worden, es ist an der Zeit, dass auch Rasern das Liebste (Anm. Red: das Auto) genommen wird“, sagt Koch-Peterbauer. Trotzdem würde die Möglichkeit auf eine Gesetzesanpassung Kati nicht mehr zurückbringen. „Hätte es dieses Gesetz schon vor ein paar Jahren gegeben, wäre meine Tochter vielleicht noch am Leben.“

Zuversicht. Die zwei­fache Mutter ist davon überzeugt, dass sich die Anzahl der Raser-Unfälle mithilfe eines neuen Gesetzes minimieren würde. „Mein größter Wunsch ist es anderen Müttern das zu ersparen, was ich durchgemacht habe“, sagt die Kindergärtnerin zu ­ÖSTERREICH.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.