Die acht Angeklagten zeigten sich zum Teil geständig.
Wegen sieben Raubüberfällen und anderer Delikte haben sich am Freitag insgesamt acht Burschen im Alter von 17 und 18 Jahren vor einem Schöffensenat am Landesgericht Salzburg verantworten müssen. Die Überfälle im Juni und Juli 2017 auf Gaststätten, Trafikanten und Passanten erfolgten großteils maskiert und unter Vorhalt einer Schreckschusspistole. Die Angeklagten zeigten sich teils geständig.
Die in der Stadt Salzburg verübten schweren Raubdelikte haben die Beschuldigten in wechselseitiger Zusammensetzung begangen, wie Staatsanwältin Karin Sperling erklärte. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten es vorwiegend auf Bargeld, Handys, Zigaretten und Handtaschen abgesehen. Es soll auch Gewalt im Spiel gewesen sein: Laut Anklage schlug ein Täter einem Trafikanten mit der Pistole auf den Kopf, ein Passant wurde zusammengeschlagen.
Langeweile
Bei den Angeklagten handelt es sich um fünf Österreicher, zwei Afghanen und einen Russen. Sie sind großteils arbeitslos, einige sind bereits vor Gericht gestanden. Die Hälfte der Beschuldigten befindet sich in Untersuchungshaft.
Die Überfälle seien aus Langeweile und Spontanität heraus verübt worden, meinte der Verteidiger des erstangeklagten 17-jährigen Salzburgers, Rechtsanwalt Robert Morianz. Die Burschen hätten gar nicht gewusst, was für Taten sie da begehen, "sie hatten nicht die Intention, Gewalt anzuwenden". Sie hätten nicht bedacht, dass Opfer, die mit einer Waffe bedroht werden, in Todesangst geraten.
Ins selbe Horn stieß Rechtsanwalt Peter Lechenauer, der einen 17-jährigen Steirer verteidigte. "Sie hatten zu viel Zeit, sie hatten nichts zu tun. Ihnen war nicht im Klaren, was Raub bedeutet." Zwei Angeklagte beteuerten ihre Unschuld. Der Prozess unter Vorsitz von Richterin Nicole Haberacker wird in der nächsten Woche am Montag und Donnerstag fortgesetzt.