In der vergangenen Woche walzten die Fahrer von Pistenraupen den Schnee in der sonst noch komplett schneelosen Landschaft zu einem weißen Band aus. Bis zum Zuschneien kann man hier schon Skifahren.
Nach dem Kitzsteinhorn bei Kaprun startete am Samstag die Skisaison. Großer Andrang herrschte auf der Resthöhe beim Pass Thurn in Mittersil in Pinzgau. Aus dem letzten Winter wurde Schnee angesammelt und in einem riesigen Depot über den Sommer und Herbst „gerettet“ um ihn nun auszuwalzen. Und das kann sich sehen lassen: Die Schneedecke ist 700 Meter lang, rund 65 Meter breit und 50-80 cm dick. Viele Ski- Fahrer ließen sich das nicht entgehen.
Olympia-Winter
Wohlgemerkt auch aus dem Ausland waren Skifahrer anwesend: Ein Trainingsteam aus Indien, bestehend aus zwei Geschwistern aus dem Bundesstaat Himachal Pradesh, trainieren hier für den Olympia- Winter.
Schnee-Spektakel
Sogar Rennläufer aus der Himalya-Region lassen sich dieses "Schnee-Spektakel" nicht entgehen. Die Athletin Aanchal Thakur schwärmt, wie ideal hier die Bedingungen um diese Jahreszeit seien: „Cool ist das. Wir waren 2017 schon einmal da – und heute ist wieder unser erster Tag auf der Resterhöhe beim Pass Thurn. Rundherum noch kein Schnee und extra für uns Skifahrer dieses tolle Pistenband – vielen Dank an Österreich!“
Coach des indischen Nationalteams ist übrigens Werner Margreiter, früherer ÖSV-Cheftrainer seit 1992: „Indien hat eineinhalb Milliarden Einwohner, und der Wintersport ist sehr wenig entwickelt. Das ist dort für die Mittelklasse ein absolut tolles Potenzial für die kommenden Jahrzehnte – auch als Gäste für Österreich.“
Sicherheitskonzept: Corona-Maßnahmen
Es wurde extra ein spezielles Sicherheitskonzept entwickelt, das auch ausgezeichnet worden ist, so Anton Bodner. Zudem wollen die Bergbahnen mit einigen Neuerungen punkten. Bodner meint dabei die neue P3-Lounge. Gäste finden hier wichtige Informationen in digitaler und multimedialer Form – etwa Pistenpanoramen und Daten zur Lawinengefahr.
Ökologischer Erfolg oder verfrühter Start?
Im Vergleich zu anderen Gebieten und Methoden sei das Verfahren ökologisch sehr verträglich: „Wir kommen zu 100 Prozent mit Altschnee aus dem letzten Winter aus und bringen an die 90 Prozent der Gesamtmasse mit Hilfe dieser Isolierfolie über den Sommer", so die Manager hinter der Idee. Allerdings scheiden sich bei diesem Gedanken die Geister und jährlich entfachen deshalb Diskussionen. Während Kritiker von einem sinnlos, verfrühten Start in die Wintersaison sprechen, vertreten andere den "ökologischen Fußabdruck" dahinter.