"Ich bin gar keine Türkin"

Salzburgerin kämpft um Austro-Reisepass

Teilen

Cigdem Schiller (31) war nie Türkin. Trotzdem soll sie die Austro-Staatsbürgerschaft verlieren.

 Sie ist in Österreich geboren, mit einem Österreicher verheiratet, hat in Salzburg eine Malerlehre absolviert, ist Mutter einer drei Jahre alten Tochter. Nie war sie österreichisch-türkische Doppelstaatsbürgerin. Nur ihre Eltern sind Türken.

Trotzdem wollen die Behörden nun Cigdem Schiller die österreichische Staatsbürgerschaft entziehen. Der Grund: Ihr Name steht auf einer angeblichen türkischen Wählerliste. 62.000 Austro-Türken sind in diesem Wählerregister angeführt. Vergangenes Jahr wurde dieses von der FPÖ den Landesbehörden übergeben.

Blauer Brief

Wenig später erhielt Frau Schiller einen "Blauen Brief". Sie müsse beweisen, dass sie keine Doppelstaatsbürgerin sei. Cigdem Schiller marschierte zum türkischen Konsulat in Salzburg: "Ich habe vom Konsulat die Bestätigung bekommen, dass ich keine türkische Staatsbürgerin bin. Damit bin ich zum Land Salzburg. Die haben mir aber erklärt, dass würde nicht reichen. Ich bräuchte eine Bestätigung, dass ich die türkische Staatsbürgerschaft nicht wiedererlangt habe", so Schiller in einem ORF-Interview. Das Problem dabei: Die türkischen Behörden erteilen keine personenbezogenen Auskünfte, stellen ein derartiges Dokument gar nicht aus.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten