Drama in Salzburg

Streit endete mit Mord und Selbstmord

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Ein 78-jähriger Pensionist erschoss seine 65-jährige Ex-Freundin. Sie hatte die Beziehung vor vier Wochen beendet, der Mann hatte seine Tat mehrmals angekündigt.

Mit zwei Toten hat am Freitagabend im Salzburger Stadtteil Parsch ein seit längerem andauernder Beziehungsstreit zweier Pensionisten geendet: Ein 78-jähriger Mann hat seine fast 65-jährige Ex-Freundin auf dem Parkplatz vor ihrer Wohnung erschossen und sich danach selbst das Leben genommen. Er hatte seit längerem gedroht, sie umzubringen, sollte sie die Beziehung beenden. An die Polizei hatte sich die Frau aber nie gewandt, wie Major Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg schilderte.

Mann drohte mit Umbringen
Die beiden Salzburger waren seit 2007 ein Paar, obwohl der 78-Jährige immer noch verheiratet war. Bereits seit einem Jahr habe es aber laufend gekriselt. Die Frau, die am Sonntag ihren 65. Geburtstag gefeiert hätte, hat schon im Vorjahr ihrer besten Freundin immer wieder von den Problemen berichtet. Schon damals habe sie der Freundin auch erzählt, dass er ihr mit dem Umbringen im Falle einer Trennung gedroht habe, so Voggenberger. Vor vier Wochen beendete die Frau die Beziehung, sie ging zwischenzeitlich schon eine neue Partnerschaft ein.

Mehrmals geschossen
Am Freitag machte er seine Ankündigung wahr: Die Pensionistin wartete nach 19.00 Uhr auf dem Parkplatz vor ihrer Wohnung auf die Freundin und dessen Gatten, weil sie gemeinsam essen gehen wollten. Plötzlich tauchte der Ex-Freund auf. Laut Zeugenaussagen kam es zu einem kurzen Streit, bei dem er auch handgreiflich wurde, dann zog er eine Pistole, schoss vermutlich einmal in die Luft und dann mehrmals auf seine frühere Geliebte. Danach schoss er sich in den Mund. Kurz darauf erschienen Freundin und Mann, sie konnten aber nur mehr die Polizei alarmieren.

Der 78-Jährige war auf der Stelle tot. Das Opfer hatte lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die Frau wurde vom Notarzt versorgt und ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie aber schon nach kurzer Zeit starb. Laut Voggenberger hatte sie sowohl am Kopf als auch im Bauch Schussverletzungen.

Anrainer in Panik
Zahlreiche Menschen waren Zeugen geworden, weshalb für die Polizei der Vorfall auch vollkommen klar ist. "Ich bin bei mir in der Wohnung gesessen. Auf einmal habe ich Hilferufe einer Dame gehört. Und dann habe ich schon die fünf Schüsse gehört. Als ich die Polizei angerufen habe, war schon alles zu spät. Da sind Bäume, deshalb habe ich das Gesicht des Täters nicht gesehen. Das war schon ein ungutes Gefühl. Ich habe das das erste Mal in meinem Leben erlebt - da weiß man nicht, wie man reagieren soll", sagte ein Hausbewohner zum ORF-Radio. Eine Familie mit Kleinkind, die die Bluttat mitansehen musste, wurde vom Roten Kreuz psychologisch betreut.

Illegale Waffe
Insgesamt hatte der 78-Jährige fünf Schüsse aus der Pistole - eine Walther 7,65 - abgegeben. Im Magazin hätten so viele Patronen gefehlt und am Tatort seien ebenso viele Hülsen gefunden worden, sagte der Ermittler. Der Mann hatte die Waffe früher legal mit Waffenbesitzkarte besessen, diese aber schon in den 1970er Jahren an jemand anderen übertragen und vor sechs Jahren auch die Karte zurückgelegt, das heißt er besaß die Pistole nicht mehr legal, so Voggenberger. Wie er wieder an die Waffe gelangte, müsse noch geklärt werden.

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