Verzweifelte Tat

Vier Jahre für Bankräuber-Mutti

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Die Räuberin hatte während der Tat fast so viel Angst wie die Bankangestellten und flüchtete völlig kopflos kreuz und quer durch Maxglan.

Es ist der schlimmste Moment im Leben von Renate G., als das Urteil verkündet wird: vier Jahre Haft wegen schweren Raubes. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die 56-jährige Krankenschwester war sich ihrer „Dummheit“ voll bewusst: „Freilich bin ich schuldig, sowieso“, sagte sie zu den Richtern.

Schuldenberg
Mit tränenerstickter Stimme erklärte die allein erziehende Mutter, sie hätte einfach nicht mehr weiter gewusst. Ihr 19-jähriger Sohn habe einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Sie habe das Haus ihrer Mutter verkaufen müssen. Dennoch habe das Geld nie gereicht.

Zuerst hätte sie an Selbstmord gedacht und mit dem Gedanken gespielt, sich vor einen Zug zu werfen. Aber dann sah sie einen Banküberfall als Ausweg: „Ich dachte mir, so leicht gebe ich nicht auf, das probiere ich jetzt auch noch aus!“

„Geld her! Rasch!"
Mit einer ungeladenen Schreckschusspistole aus dem Nachlass ihrer Mutter betrat die 56-Jährige am 23. Mai um 11.45 Uhr die Raiffeisenbank in Maxglan – durch den Hintereingang, weil vorne zu viele Leute waren. Mit einem schwarzen Strumpf maskiert und mit gezogener Waffe marschierte sie schnurstracks in die Schalterhalle, stieß eine Kundin zur Seite und bedrohte die Angestellten. „Ich hatte noch nie in meinem Leben eine so große Angst“, sagte sie gestern.

Reiche Beute
Die Bankmitarbeiter packten der verzweifelten Mutter 32.720 Euro in einen schwarzen Müllsack. Die stürmte kopflos aus der Bank: „Ich hatte keinen Fluchtplan.“ Sie lief kreuz und quer durch Maxglan und versteckte sich schließlich in einer Hecke. Dort klickten dreieinhalb Stunden später die Handschellen.

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