Erinnerte in Silvesteransprache daran, dass wir 'nur Gast auf Erden' sind.
Wien. Kardinal Christoph Schönborn hat die Bedrohung durch den Klimawandel ins Zentrum seiner traditionellen Silvesteransprache gestellt. Für das kommende Jahrzehnt und darüber hinaus sei der Klimawandel "die ganz große Herausforderung", sagte er am Dienstag in seiner Rede. Der Wiener Erzbischof forderte die Politik zum Handeln auf, "denn es geht um uns alle", sagte er.
"Es geht um die Zukunft unseres Planeten", warnte Schönborn in der im ORF-Fernsehen ausgestrahlten Ansprache eindringlich. Er erinnerte an eines seiner liebsten Kirchenlieder, in dem es heißt: "Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh', mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu."
"Gehen wir auf Katastrophen zu?"
Der Kardinal wagte einen Blick auf das kommende Jahrzehnt. "Gehen wir auf Katastrophen zu?", fragte er sich selbst und das TV-Publikum. Außerdem wollte er wissen, was der einzelne tun könne - und lieferte drei Vorschläge. "Das erste: Nichts ist selbstverständlich", sagte Schönborn. "Es ist nicht selbstverständlich, dass wir genügend Wasser haben, dass wir Luft haben, dass der Regen zur rechten Zeit kommt. Das sind alles Geschenke des Schöpfers, für die wir nichts getan haben", so der Kardinal.
Weiters appellierte Schönborn an die Dankbarkeit. "Es ist nicht selbstverständlich, dass uns das alles zur Verfügung steht. Deshalb ist die Dankbarkeit die Art und Weise, wie wir mit unseren Ressourcen behutsam, verantwortungsvoll umgehen", sagte der Erzbischof und schlug zum Beispiel vor, bewusst mit der Ressource Wasser umzugehen. Als dritten Punkt forderte Schönborn von den Menschen, Gast auf Erden zu sein. Denn wenn sich die Menschen wie Gäste auf der Erde benehmen, "dann werden auch kommende Generationen auf dieser Erde Heimat haben können", sagte er.