Zwei Slowaken vor Gericht

Prozess um 18 Jahre altes Mordkomplott

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Vor 18 Jahren wurde die Leiche eines Italieners auf einer Autobahnauffahrt gefunden – Jetzt stehen zwei Slowaken vor dem Grazer Straflandesgericht.

Graz. Im Grazer Straflandesgericht hat am Montag ein Prozess gegen zwei Slowaken begonnen. Den beiden Männern wird vorgeworfen, mit zwei weiteren Personen vor 18 Jahren an einem Mordkomplott gegen einen Italiener beteiligt gewesen zu sein. Ein 56-Jähriger soll die Tat geplant haben, ein 55-Jähriger sie zusammen mit einem Komplizen ausgeführt haben.
 
Das Verbrechen schien lange Zeit unaufgeklärt zu bleiben. Im Juli 2001 hatte ein Radfahrer in der Nähe der Autobahnabfahrt Sinabelkirchen (Bezirk Weiz) die Leiche eines Italieners entdeckt. Der Mann war von hinten erstochen und erschossen worden. Lange Zeit gab es weder ein Motiv noch einen Täter, doch dann kam Licht in die Sache.
 
Nach Meinung der Anklagebehörde hat es sich um ein Komplott von vier Personen aus der Slowakei gehandelt. Drahtzieherin soll eine Frau gewesen sein. Sie war mit dem Italiener zusammen und soll ihn finanziell ausgenützt haben. Er schloss auf ihr Drängen eine Lebensversicherung zugunsten ihrer Tochter ab, außerdem gab der Mann ihr Geld für eine Wohnung. Als sie ihn dann in diese Wohnung nicht einziehen lassen wollte, reichte es ihm, und er drohte mit einer Betrugsanzeige. Damit dürfte sein Schicksal besiegelt gewesen sein, denn vermutlich hat die Frau bald darauf den Mord in Auftrag gegeben. Einer soll die Tat genau geplant haben, zwei führten sie aus, die Frau fuhr genau zu dieser Zeit nach Mexiko, um jeden Verdacht von sich abzulenken.
 
Die Frau und der zweite mutmaßliche direkte Täter sind in der Slowakei. Auf sie hat das Grazer Gericht derzeit keinen Zugriff.
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