Ein junger Steirer wurde zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt nachdem bei einer Gasschnüffelei eine Freundin schwer verletzt worden war.
Mit schweren Verletzungen endete die Butangas-Schnüffelei eines 19-jährigen Steirers und seiner Freundin. Nachdem sich die beiden im Auto berauscht hatten, zündete sich der Bursche nämlich eine Zigarette an, was eine sofortige Stichflamme zur Folge hatte. Wegen Körperverletzung musste er sich am Freitag im Grazer Straflandesgericht verantworten. Er wurde zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt und muss dem Mädchen ein Schmerzensgeld zahlen.
Eine Flasche für jeden
"Ich bin nach Ungarn gefahren und
hab' das Gas besorgt, weil es dort billiger ist. Außerdem habe ich gleich
meine Oma besucht", schilderte der Angeklagte. Mit acht Flaschen zu je einem
Viertelliter Butangas kehrte er zurück. "Wir sind mit dem Auto vom Opa zu
einem Waldstück gefahren und haben dort jeder eine Flasche inhaliert",
erzählte er weiter. Dann wollte er eine Zigarette rauchen. Er kurbelte zwar
das Fenster auf seiner Seite herunter, doch das nützte nicht viel.
Verletzungen durch Stichflamme
Sobald er das Feuerzeug
entzündete, gab es eine Stichflamme. Beide erlitten Verletzungen an den
Händen und im Gesicht und sprangen geschockt aus dem Auto. "Meine Haare
haben gebrannt, und bei der Hand ist mir die Haut in Fetzen
heruntergehängt", schilderte die 18-jährige Beifahrerin.
Drei Monate bedingt
"In Ihrem Alter wissen Sie aber schon, dass
sich Gas entzündet?", fragte Richterin Julia Sorg den Beschuldigten. "Ja,
aber ich hab' gedacht, es geht eh alles beim Fenster hinaus", meinte der
Angeklagte zerknirscht. "Das ist, als wenn ich mit dem Feuerzeug in den Tank
hinein leuchten würde, um zu schauen, ob noch genug Benzin drin ist", so die
Richterin.
Der 19-Jährige wurde zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt, dem Mädchen muss er 6.724 Euro Schmerzensgeld zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.