Jener vom Dienst suspendierte Grazer Polizist, der die eigene Tochter und deren Freundin missbraucht haben soll, wurde am Donnerstag verhaftet.
Der Mann wurde unmittelbar nach einer sogenannten "kontradiktorischen Einvernahme" im Landesgericht verhaftet. Die Anzeige war bereits Mitte Jänner erfolgt, die Untersuchungshaft sei nun beantragt, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher.
Verdacht erhärtet
Beamte des Landeskriminalamtes hatten im
Auftrag der Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Kollegen geführt, nach
mehreren Befragungen von Zeugen habe sich der Verdacht gegen den Mann nun
erhärtet. Er soll sich sowohl an seiner 13-jährigen Tochter als auch an
deren gleichaltriger Freundin mehrmals in seinem Haus sexuell vergangen
haben. Der Verdächtige war auch im Zuge der Ermittlungen bei einem Anfang
2007 in den Niederlanden aufgeflogenen Kinderpornografie-Ring aufgefallen:
Er hatte Material aus dem Internet heruntergeladen und war deshalb im August
2007 zu einer Geldstrafe und einer bedingten Haft verurteilt worden.
Verdächtiger nicht geständig
Bei der
"kontradiktorischen Einvernahme" müssen das mutmaßliche Opfer und der
Verdächtige nicht im selben Raum der Vernehmung stellen, sondern über Video
in getrennten Räumen. Vorgeworfen wird dem suspendierten Polizisten
sexueller Missbrauch und schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen. Laut
Bacher könnte die Anklage in zwei Wochen fertig sein, ein Verhandlungstermin
im April oder Mai angesetzt werden. Der Mann ist dem Sprecher der
Staatsanwaltschaft zufolge nicht geständig.