Ein Jahr nach seiner Inhaftierung findet die zweite Verhandlung um Max Zirngast statt.
Wien/Ankara. Der Steirer (30), der in Ankara studierte, ist ohne konkrete Beweise seit dem September des Vorjahres einem Gerichtsverfahren ausgeliefert, das ihm die Zugehörigkeit zu einer angeblichen Terror-Organisation vorwirft.
Der Politik-Student schrieb für eine oppositionelle Zeitung über weltpolitische Themen, äußerte sich aber auch kritisch zum politischen Geschehen in der Türkei. Im Vorjahr geriet das Blatt daher ins Visier der Behörden.
Der 30-Jährige wurde am 11. September 2018 in seiner Wohnung in Ankara festgenommen und im Hochsicherheitsgefängnis in Sincan in nahezu völliger Isolation inhaftiert.
Austro-Journalist darf die Türkei nicht verlassen
Er kam schließlich am 25. Dezember frei, jedoch unter strengen Auflagen: Er darf die Türkei nicht verlassen. Seine erste Verhandlung, die am 11. April stattfand, wurde auf den 11. September vertagt. „Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich die Aufhebung des Ausreiseverbots ist, ich kann keine Prognose abgeben. Es kann sein, dass sich der Prozess auch einfach nur in die Länge zieht“, sagte Max Zirngast.
Eine Inhaftierung hält der Steirer nicht für realistisch. Dem Journalisten drohen (theoretisch) bis zu 7,5 Jahre Haft.