In der Obersteiermark traten in der Nacht auf Freitag Salzsäure aus einem ÖBB-Kesselwaggon aus. Die Südbahn-Strecke musste gesperrt werden.
Ätzende Chlorwasserstoffsäure - auch als Salzsäure bekannt - ist in der Nacht auf Freitag aus einem Kesselwaggon der Rail-Cargo-Austria in der Obersteiermark ausgetreten. Ein Fahrdienstleiter bemerkte Dampfschwaden, die beim Austritt der anorganischen Säure entstanden waren, und veranlasste einen Zugstopp. Die Feuerwehr sperrte die Umgebung ab und sicherte die undichte Stelle. Laut ÖBB waren weder Mensch noch Umwelt in Gefahr.
Niemand verletzt
Die Chlorwasserstoffsäure, die beim Kontakt mit
der Haut zu Verätzungen führen kann und deren Dämpfe reizend wirken, sollte
in dem Kesselwaggon auf der Südbahnstrecke nach Wien gebracht werden. Als
der Zug den Bahnhof Mariahof (Bezirk Murau) passierte, schlug der
Fahrdienstleiter Alarm. Daraufhin wurde der Zug in Scheifling angehalten.
Wie die Sicherheitsdirektion Steiermark mitteilte, wurde durch den Vorfall
niemand verletzt, doch die Bahnstrecke musste gegen 1.30 Uhr für rund zwei
Stunden gesperrt werden.
50 Tonnen Gefahrenladegut
Seitens der ÖBB-Tochter
Rail-Cargo-Austria hieß es, dass an dem Kessel ein rund fünf Millimeter
langer Riss entdeckt wurde, durch den zehn bis 15 Liter der Säure in
Dampfform ausgetreten sei. Die Ursache für das Leck sei noch nicht klar,
denn der Kessel sei erst vor einem Jahr in der Revision gewesen und dort
auch auf Dichte geprüft worden. Nachdem ein Teil der Substanz noch in der
Nacht umgepumpt wurde, soll nun der komplette Kessel geleert werden, um die
undichte Stelle von der Innenseite zu begutachten. Insgesamt waren in dem
60-Tonnen-Kessel rund 50 Tonnen des Gefahrenladeguts.