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Streit an Volksschule eskaliert

Test im Freien: Eltern schalten jetzt Anwalt ein

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Hohe Wellen schlägt das Foto eines 9-Jährigen, der im Freien sitzend seinen Sachkundetest schreiben musste. 

Viral ging das Bild, das von der Mutter des 9-jährigen Jason geknipst wurde, am Donnerstagvormittag. FP-Bundesrat Markus Leinfellner, der mit der Familie in Kontakt steht, lud es auf Facebook hoch -und ab ging die Post. Zigtausende Mal geteilt, sorgt die Aufnahme seitdem für Diskussionen - ob es von der Direktorin rechtens oder menschlich fragwürdig ist, einen Schüler den Test, auf den er sich drei Wochen vorbereitet hat, im Freien schreiben zu lassen, während die Klassenkameraden und die Lehrerin drinnen sitzen. Der Unterschied: Jason trug keinen Corona-Schutz.

Bei minus 1 Grad

Gegenüber ÖSTERREICH betont der Vater des Buben, dass sein Sohn "gesundheitliche Probleme durch das Maskentragen" hat und von einem Arzt "ein Maskenbefreiungsattest ausgestellt bekam. Die ganzen Weihnachtsferien hat er sich auf den Test vorbereitet" - doch schon am Montag ließ ihn die Direktorin nicht in die Schule. Am Dienstag brachten ihn die Eltern erneut hin. Da wurde ihm dann der Test ausgehändigt und ein Sessel vor das Fenster gestellt. Eine viertel Stunde dauerte die Schularbeit. Zitternd ausgefüllt und geschrieben bei -1 °C. Markus Fischer, der Vater, gibt zu, dass "der Test im Freien so abgesprochen" war. "Anders durfte Jason ja nicht." Er hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet, und der Junge besucht mittlerweile eine andere Volksschule.

Die Direktorin schweigt, die Bildungsdirektion bestätigt dafür, dass "die Echtheit der Fotos nicht in Zweifel gezogen wird". Grund für die Leistungsfeststellung im Freien: "Das für das Kind am Sonntagabend kurzfristig vorgelegte Maskenbefreiungsattest war noch in Prüfung", also einigte man sich auf die inkriminierte Vorgangsweise. Als ob es keine andere, weniger kafkaeske Lösung gegeben hätte 

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