Gefahr für Psyche

Studie beweist: Die Hitze macht uns verrückt

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Ein Temperaturanstieg von einem Grad erhöht Risiko für psychische Krankheiten um 0,9 Prozent. 

Wien. Viele haben es schon geahnt, jetzt ist es quasi amtlich. die Laut Österreichischer Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) zeigen neue wissenschaftliche Daten, dass das Risiko für psychische Erkrankungen mit jedem Grad Celsius Temperaturanstieg um 0,9 Prozent steigen könnte. Auch Aggressivität nimmt nachweislich bei Hitze zu.

Demnach bedroht der Klimawandel nicht nur unsere Umwelt, sondern auch ganz unmittelbar die körperliche wie auch die psychische Gesundheit, wird betont. Die nun beobachteten Wetterextreme gehen  mit einer Zunahme von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst-und Traumafolgestörungen einher, auch steigt die Zahl der Suizide mit dem Temperaturanstieg.

10 Prozent mehr Spitalsaufenthalte

  Aktuelle wissenschaftliche Daten belegen, dass steigende Temperaturen den Bedarf an psychiatrischer Behandlung erhöhen. Hitzewellen können bis zu zehn Prozent mehr Krankenhausaufnahmen aufgrund psychischer Erkrankungen verursachen, was das ohnehin belastete Gesundheitssystem weiter beansprucht. Zudem vermuten Forscher einen Zusammenhang zwischen Hitze und Aggressivität, was durch Berichte über vermehrte Zwischenfälle in psychiatrischen Kliniken bestätigt wird.

Umweltmedizinerin und Psychiaterin Margit Wrobel sieht in den steigenden Temperaturen eine ernst zu nehmende Gefahr für das österreichische Gesundheitssystem: "Der Klimawandel bedroht unsere psychische Gesundheit und das Gesundheitssystem ist darauf noch nicht vorbereitet. Die Klimakrise könnte sich zu einer ernsthaften Gesundheitskrise entwickeln, gerade im Bereich psychische Gesundheit ist es nun Zeit zu handeln."

"Benötigen Hitze-Aktionspläne"

So gehören psychische Erkrankungen auch zu den wichtigsten Risikofaktoren für hitzebedingte Todesfälle und können das Sterberisiko während Hitzewellen verdreifachen - stärker als Herz-oder Lungenerkrankungen. Besonders hoch ist das Risiko bei Menschen mit substanzbezogenen Süchten und organischen psychischen Störungen wie Demenz, die sich aufgrund ihrer Erkrankung häufig nicht selbstständig und effektiv vor Hitze schützen können.

Martin Aigner und Christian Korbel, Präsidenten der ÖGPP, betonten: "Psychisch Kranke sind eine besonders vulnerable Gruppe und somit auch besonders durch den Klimawandel betroffen, dies muss bei der Planung bzw. Entwicklung zukünftiger psychiatrischer Versorgungsstrukturen berücksichtigt werden. Wir benötigen zum Beispiel Hitze-Aktionspläne, die insbesondere auch Interventionen zum Schutz der psychischen Gesundheit umfassen."

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