1. Foto nach dem Skandal

Teichtmeister: Party in Wien statt Prozess

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Wegen Besitz von tausenden Kinderpornos ist Florian Teichtmeister angeklagt.

Wien. Am Mittwochnachmittag trauten viele Gäste des Wiener In-Lokals „Zum schwarzen Kameel“ ihren Augen nicht, als sie Florian Teichtmeister (43) im schicken Gastgarten sitzend erkannten. Der ehemalige Burgtheater-Schauspieler und Star der ORF-Serie „Die Toten von Salzburg“ wurde vor sechs Monaten wegen des Besitzes von 58.000 Kinderpornografie-Dateien angeklagt. Er verlor alle seine Engagements, tauchte unter und ließ den ersten Prozesstermin, der am 8. Februar 2023 mit großen Medien-Interesse erwartet wurde, wegen „Erkrankung“ platzen. Dazu erteilte Richter Stefan Apostol den Auftrag zu weiteren Ermittlungen, was den Prozess weiter verzögerte.

"Sitzt nicht schon im Häfn?" scherzt einer

Party. Seitdem wusste niemand wirklich, wie es Teichtmeister geht. Offenbar nicht so schlecht. Augenzeugen berichten, dass er am Mittwoch, bei dem das erste Foto seit dem Skandal von ihm geknipst wurde, sehr entspannt wirkte. Mit einigen Freunden wurde regelrecht „eine Party“ gefeiert, wird ÖSTERREICH berichtet. Dabei wurde sogar über den anstehenden Prozess gescherzt. Einer soll ihn sogar scherzhaft gefragt haben: „Sitzt nicht schon im Häf‘n?!“ – daraufhin meinte Teichtmeister angeblich nur: „Verschrei‘s nicht!“

Teichtmeister
© zVg
Völlig entspannt im Schanigarten: Florian Teichtmeister vergangenen Mittwoch im Wiener Lokal „Zum schwarzen Kameel“.

Von Reue keine Spur. Und man fragt sich auch, ob der Schauspieler, der sich laut Anwalt in Therapie begeben hat – auch weil bei ihm 100 Gramm Kokain gefunden worden sein sollen – die Justiz nicht seit Wochen an der Nase herumführt.

Bis 2 Jahre Haft drohen – auf Bewährung?

Urteil. Jedenfalls droht Teichtmeister beim Prozess wegen des Besitzes von Kindesmissbrauchsdarstellungen tatsächlich laut aktueller Gesetzeslage nur maximal 2 Jahre. Experten rechnen aufgrund seines Geständnisses mit einer bedingten Haftstrafe – also keinen einzige Tag Gefängnis.

Die Politik hat angesichts des Skandals und der öffentlichen Empörung die Strafen für Beschaffung, Besitz und Weitergabe bzw. Handel mit Missbrauchsdarstellungen verschärft. Sie können aber nicht mehr im Fall Teichtmeister angewendet werden.

Weiter warten auf neuen Prozess-Termin

Prozesstermin. Die zusätzlichen Ermittlungen im Fall Teichtmeister sind mittlerweile abgeschlossen. „Florian Teichtmeister ist inzwischen wieder verhandlungsfähig“, bestätigt Christina Salzborn, Vizepräsidentin des Straflandesgericht auf ÖSTERREICH-Anfrage.

Wann der Prozess stattfindet, ist aber noch nicht klar, so Salzborn. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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