Hasstiraden im Internet gegen Professoren sorgen für Wirbel an einem Gymnasium in Innsbruck. Die Direktorin erteilte jetzt Redeverbot.
Für Aufregung und Empörung sorgt ein schulinterner Internet-Chat am Innsbrucker Gymnasium Adolf-Pichler-Platz: Bis vor wenigen Wochen stand der virtuelle Treff bei Hunderten Schülern des Gymnasiums hoch im Kurs. Viele machten dort ihrem Ärger über schlechte Noten und manche Professoren Luft. Dabei wurden die Lehrer nicht nur veralbert, sondern auch beschimpft – mitunter unflätig oder gar bedrohlich.
Abgedreht
Als die Pädagogen das (un)heimliche Treiben mitbekamen,
wurde der Chatroom sofort geschlossen. Und auch die (anonymen) Missetäter
zeigten Reue: In einer Sonderausgabe der Schülerzeitung haben sich alle
Klassen geschlossen für Entgleisungen im Internet entschuldigt.
Direktorin Evelin Müller-Bürgel indes versucht, auf ÖSTERREICH -Anfrage, den Zwischenfall kleinzureden: „Es ist überhaupt nichts passiert. Der Vorfall wurde bereits schulintern bearbeitet. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
Maulkorb
Bei einem Lokalaugenschein von ÖSTERREICH vor dem
Gymnasium dann die nächste Überraschung: „Die Frau Direktor hat uns ein
Redeverbot auferlegt. Wir dürfen zu der Sache nichts sagen, sonst bekommen
wir Probleme“, erzählen Gymnasiasten – und schauen sich dabei ängstlich um.
Mit Pistole in Klasse
Freilich ist der Hass-Blog nicht die erste
peinliche Panne am Innsbrucker Gymnasium: Im vergangenen Juni hatten sich
zwei Maturanten einen üblen Scherz erlaubt. Sie stürmten vermummt in eine
Klasse, bespritzten eine Lehrerin mit einer Wasserpistole, die wie eine
echte Waffe aussah, und lösten einen Polizeieinsatz aus. Beide wurden
angezeigt.