Nach einer Fahrt über einen Wasserfall wurde ein deutscher Student vom Strudel in die Tiefe gezogen.
„Plötzlich merkte ich, dass ich keine Luft mehr bekomme und bewusstlos werde. Als ich wieder wach wurde, standen Dutzende Helfer um mich herum und kümmerten sich um mich.“ So beschrieb Michael Sommerauer (24), Student aus Baden-Württemberg, gestern die wohl bangsten Minuten seines Lebens gegenüber ÖSTERREICH.
Kajak-Koryphäe
Gemeinsam mit einem Freund (28) war der
passionierte Kajakfahrer Mittwochmittag in den schmelzwasserführenden
Loferbach in Kössen eingefahren. „Nachdem ich einen Wasserfall
hinuntergefahren bin, bin ich mit meinem Boot nicht mehr aus dem Strudel
gekommen. Ich bin aus dem Kajak raus und wollte zum Ufer schwimmen.
Plötzlich hat mich der Strudel aber wieder erwischt und zurückgezogen“, so
Sommerauer. Sein Leben verdankt der junge Mann seinem Partner, der in
Deutschland - so das Opfer - zu den Kajak-Koryphäen gehört.
Glimfplicher
Ausgang
Er packte den bewusstlosen Mann an der Jacke und zog ihn an
das rettende Ufer. Dort standen die Freundinnen der beiden und mussten die
dramatischen Szenen mit ansehen. „Die Frauen haben genau richtig reagiert.
Sie haben sofort mit dem Handy Hilfe gerufen, als sie merkten, dass etwas
nicht stimmt“, zeigte sich auch ein ermittelnder Polizeibeamter erleichtert. Für
Sommerauer endete der Zwischenfall glimpflich.
Suche nach Kajak
„Da
meine Körpertemperatur auf 34 Grad gesunken war und ich einen
Stimmbänderkrampf erlitten hatte, musste ich eine Nacht auf der
Intensivstation im Krankenhaus in St. Johann verbringen. Ansonsten fehlt mir
rein gar nichts“, kann es auch Sommerauer kaum glauben. Aufgeben will er den
Sport nach dem Unfall aber nicht: „Das kommt gar nicht in Frage. Den
Loferbach werde ich zwar in nächster Zeit meiden, aber ich werde wieder in
das Kajak steigen.“ Sein im Bach liegen gebliebenes Boot will er heute, vor
der Heimreise nach Deutschland, noch suchen gehen. Zuvor will er sich aber
noch bei allen Helfern bedanken.