Nach und nach werden die Hintergründe des Mord an einem pensionierten Gemeinde-Politiker und Ex-Gendarm bekannt: Jetzt brach der mutmaßliche Täter sein Schweigen und gab auch sein Motiv bekannt. Es ging um ein Grundstück.
Tirol. Auf der Internetseite des Gemeinde Völs nimmt der Ort betroffen Abschied von seinem langjährigen (SP-)Vizebürgermeister und zuletzt Ersatzgemeinderat in Sachen Raumordnung, Bauangelegenheiten und Kommunalbauten. Dass genau diese Tätigkeit zu seinem gewaltsamen Tod geführt haben, wird so angedeutet: " Es ist mehr als tragisch, dass Walter Kathreins Leben auf dem Anwesen eines Gemeindebürgers sein Ende gefunden hat, um dessen Einbeziehung in das dörfliche Leben Walter Kathrein vielfach bemüht war."
Facebookseite des Verdächtigen, der in U-Haft kommt.
Doch genau dieser Mann soll mit einem Sappl oder Griesbeil, einer Spitzhacke aus der Forstwirtschaft, den pensionierten Gendarm brutal in einem seiner Häuser angegriffen und regelrecht abgeschlachtet haben, dass die augenscheinliche Identifizierung des Opfers anfänglich nicht möglich war. Der verheiratete Vater und Opa war tagelang vermisst gewesen und seine Leiche erst gefunden, als sich der 51-jährige Angreifer einem Bekannten anvertraut, der die Bluttat an die Polizei verriet.
Mit so einem Sappl wurde der 75-Jährige getötet.
Zunächst verweigerte der verhaftete Hansjörg O. (für den die Unschuldsvermutung gilt) jede Aussage verweigert, gegenüber dem Haftrichter dann aber sein Schweigen. Demnach war der betuchte Sonderling, ein Millionär, der sich wie ein Obdachloser kleidete und vollkommen heruntergekommen hauste, mit Grundstücksgeschäften unzufrieden, die er in der Vergangenheit mit der Gemeinde Völs abgeschlossen hatte. Konkret geht es um 8.000 Quadratmeter, die an einen Bauträger verkauft worden waren.
Weil der Verdacht besteht, dass der Verdächtige bei der Tat unzurechnungsfähig war, wurde er vorläufig in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.