Holzbretter stürzten von Ladefläche auf einen Radler, dieser wurde schwer verletzt. Alko-Lenker hatte Ladung kaum gesichert.
Den 12. August 2008 wird Helmut G. (49) nicht so schnell vergessen: Er war in Söll mit dem Fahrrad unterwegs und wollte gerade einem entgegenkommenden Pkw ausweichen, als plötzlich 12 massive Holzbretter von einer Pkw-Ladefläche auf ihn stürzten. Der Tiroler wurde vom Fahrrad geworfen und fiel über eine Böschung. Das Ergebnis: schwere Gelenksverletzungen und eine Bauchdeckenprellung.
Alko-Lenker vor Gericht
Der Pkw-Lenker war alkoholisiert und
hatte das Auto ruckartig nach rechts gerissen, außerdem hatte er das Ladegut
schlecht gesichert. Jetzt erhielt er dafür eine Geldstrafe von 1.680 Euro
und eine bedingte Haftstrafe von fünf Monaten. Außerdem muss er Helmut G.
1.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Der 43-jährige Alkolenker gab gegenüber Richterin Helga Moser an, vor der verhängnisvollen Fahrt nur „zwei, drei Radler“ getrunken zu haben. „Wie kommen denn dann die 1,6 Promille Alkohol im Blut zustande?“, wollte Moser wissen. Der 43-Jährige meinte, das wisse er auch nicht, er habe allerdings unmittelbar nach dem Unfall aufgrund des Schocks zu Hause „vier große Bier“ getrunken. Und dann sei die Polizei zu ihm nach Hause gekommen, um ihn ins Röhrchen blasen zu lassen.
Richterin blieb hart
Moser glaubte ihm nicht: „Zwischen dem
Unfall und dem Eintreffen der Polizei bei Ihnen zu Hause liegen 30 Minuten.
In dieser Zeit vier große Bier zu trinken, das schafft keiner.“ Auch das
Opfer erschien vor Gericht: „Die Finger funktionieren auch nach einer
zweiten Operation nicht so, wie es sein sollte.“ Deshalb forderte er 1.000
Euro Schmerzensgeld. Staatsanwalt Markus Knapp sagte, Trunkenheit am
Steuer sei nicht zu entschuldigen: „Die Bretter hätten den Radfahrer fast
erschlagen.“ Der Angeklagte nahm das Urteil an.