Während in Salzburg über ein generelles Krampustreffen-Verbot diskutiert wird, wird in Tirol abgewunken. Kontrollen werden aber verstärkt.
Stark alkoholisierte Jugendliche, die sich gegenseitig und andere Besucher attackieren. So lautete die nüchterne Bilanz des heurigen Toifi- und Perchtentreffens in St. Johann Mitte November. Die Veranstalter zogen nach den Randalen Konsequenzen: Den Perchtenlauf wird es in dieser Form nicht mehr geben.
Am Krampustag stehen wieder etliche Veranstaltungen im ganzen Land auf dem Programm und die jeweiligen Verantwortlichen haben vorgesorgt. „Rund um den Nikolauseinzug werden die Kontrollen in der gesamten Innenstadt verschärft“, ist etwa Elmar Rizzoli vom Innsbrucker Veranstaltungsreferat vorbereitet. „Der Umzug selbst ist nie das Problem. In den letzten Jahren mussten wir unsere mobile Überwachungsgruppe rund um den Krampustag aber immerhin verdreifachen. Auch die Polizei ist verstärkt im Einsatz. Jugendliche nehmen den Krampustag oft als Vorwand, auf öffentlichen Plätzen Alkohol zu konsumieren. Dort wird seit gestern und noch bis 6. Dezember verstärkt kontrolliert“, so Rizzoli abschließend.
Verbote
In Wörgl wurden nach den vielen Ausschreitungen in den
vergangenen Jahren gar die Verordnungen des Umzuges geändert. „Heuer dürfen
die Hörner an den Masken nicht länger als 40 Zentimeter sein. Außerdem
wurden sämtliche bengalische Feuer verboten. Es ist in der Vergangenheit
einfach zu viel passiert“, beschreibt Amtsleiter Alois Steiner die aktuelle
Situation. Selbst ein privater Sicherheitsdienst konnte die Übergriffe nicht
vermeiden.
Kein Krampus mehr
Die Tiroler Polizei hat in den kommenden Tagen
also alle Hände voll zu tun. In Salzburg, wo es am vergangenen Wochenende zu
massiven Ausschreitungen gekommen war, wird derzeit sogar über ein
Krampus-Verbot diskutiert. „Davon kann bei uns keine Rede sein“, versucht
Edelbert Kohler, Leiter der Sicherheits- und Kriminalpolizeilichen Abteilung
der Sicherheitsdirektion Tirol, zu beruhigen. „Die Polizei ist seit Jahren
bei den angemeldeten Umzügen mit genügend Beamten vor Ort. Das ist notwendig
und wird auch so bleiben. Die verstärkten Kontrollen rund um die
Krampusnacht werden aber wohl nicht weniger werden“, sieht es Kohler
realistisch.