700 Einsatzkräfte konnten eine größere Katastrophe verhindern. In dem Nacht- und Autoreisezug NJ 420 saßen insgesamt 151 Passagiere. Ein Campingbus-Dach fing Feuer.
Tirol. Der Großbrand in dem rund 15 Kilometer langen Terfener Tunnel in der Unterinntaltrasse im Bereich Fritzens hätte am Mittwoch in einer Katastrophe enden können. Rund 151 Passagiere saßen in dem Zug von Innsbruck Richtung Hamburg/Amsterdam, als das Feuer gegen 20.45 Uhr auf dem Auto-Waggon ausbrach.
Sofort wurde ein Großalarm ausgelöst. Rund 700 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettung bis Behörden waren umgehend vor Ort.
Die 151 Passagiere, die zu dieser Zeit an Bord waren, wurden von Feuerwehrtrupps mit Hilfe von Brand-Fluchthauben durch zwei Notausgänge im stark verqualmten Tunnel ins Freie gebracht. Dort wurden sie von Ärzten und Gesundheitspersonal befragt und untersucht. Gegen 23 Uhr war die Evakuierung der Passagiere abgeschlossen.
Nur noch eine Person im Krankenhaus
Spital. 33 Fahrgäste mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser gebracht werden, nur eine Person befindet sich aktuell noch im Spital.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand können wir von Glück im Unglück sprechen. Der schnellen Einsatzbereitschaft der Blaulichtorganisationen und der Behörden ist es zu verdanken, dass es zu keiner Katastrophe gekommen ist. Mein großer Dank gilt den Einsatzkräften“, so der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle nach dem Brand-Inferno.
Der reibungslose Ablauf war entscheidend. „Zuerst wurde das Feuer gelöscht, dann die Personen sicher evakuiert“, erklärt Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement.
Brandursache dürfte nach neuen Erkenntnissen das Aufstelldach eines Campingbuses auf dem Auto-Waggon gewesen sein. Dieses dürfte sich gelöst, in Kontakt mit der Oberleitung gekommen sein und so Feuer gefangen haben.
"Ernstfall wurde schon mehrmals erprobt"
Mit Hilfe der guten Organisation konnte Schlimmeres verhindert werden.
Einsatz. Der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte ist zu verdanken, dass der Brand im Terfener Tunnel nicht zu einer Katastrophe wurde. Der akribisch ausgearbeitete Notfallplan ist aufgegangen. „Die Einsatzkräfte haben hervorragende Arbeit geleistet“, sagt Elmar Rizzoli, Leiter der Gruppe Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement. Der Ablauf wäre reibungslos erfolgt. Das Zugpersonal war angehalten, die Passagiere zu beruhigen und Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Elmar Rizzoli, Zentrum Krisen- u. Katastrophenmanagement
Nach dem Eintreffen der Feuerwehr, wurde zuerst der Brand gelöscht. Dann erst mit der Evakuierung begonnen. Mehrere Feuerwehrtrupps holten die Passagiere aus den Abteilen. Diese mussten aufgrund der starken Rauchentwicklung mit Brandfluchthauben durch zwei Notausstiege des Tunnels gebracht werden. „Es ist alles sehr ruhig und geordnet abgelaufen“, so Rizzoli. Wichtig sei es, den Ernstfall immer wieder zu üben.