Weil sich 54-Jähriger freiwillig stellte, entging er strengerer Strafe.
Ein 54-jähriger Mann, der in der Nacht auf den 19. April 2009 vor der Disco "Club Viva" in Wien-Brigittenau einen Türsteher erschossen hatte, ist am Montag im Straflandesgericht wegen Mordes zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Einer strengeren Strafe entging der Mann dank seiner bisherigen Unbescholtenheit, seines Geständnisses und aufgrund des Umstands, dass er sich freiwillig gestellt hatte.
Der Schütze, der sich nach der Bluttat in seine ursprüngliche Heimat in Serbien abgesetzt hatte, kehrte im vergangenen Sommer nach Wien zurück und marschierte in Begleitung seines Verteidigers Karl Bernhauser zur Polizei. Das honorierte das Schwurgericht, da Serbien "bis längstens 2013" Fahndungsmaßnahmen betrieben hätte, wie der vorsitzende Richter Andreas Böhm feststellte. Es habe im Vorjahr "keinen Fahndungsdruck mehr gegeben". In Folge dieses Umstands griff das Gericht ungeachtet einer "rücksichtslosen und brutalen Tat aus absolut nichtigem Motiv", wie Böhm festhielt, nicht mit der vollen Härte des Gesetzes durch. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.