Der Jugendliche war im April gestorben, erst jetzt liegt das Obduktionsergebnis vor.
Der Tod eines 14-jährigen Jugendlichen in Vorarlberg im April dieses Jahres hat sich nun als Drogendelikt herausgestellt. Der stellvertretende Sicherheitsdirektor Hans-Peter Ludescher hat bestätigt, dass eine Überdosis Heroin zum Tod des Burschen aus Oberösterreich geführt hat. "Die Obduktion hat ergeben, dass kein Fremdverschulden vorliegt", so Ludescher.
Der Jugendliche hielt sich in Schnifis in einer Einrichtung auf, die bis 2004 eine Drogentherapiestation war. Seither bietet der Betreiber nach eigenen Angaben aber nur noch Wohnraum für in Not geratene Menschen an.
Obduktion
Der laut "Vorarlberger Nachrichten" stark
übergewichtige Jugendliche war im April tot in seiner Unterkunft in Schnifis
aufgefunden worden. Da keine Todesursache erkennbar war, wurde eine
Obduktion angeordnet. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen seit Ende
August vor. "Die Obduktion hat ergeben, dass kein Fremdverschulden
vorliegt", sagte Ludescher. Der Obduktionsbericht sei wie üblich bereits an
die Staatsanwaltschaft übermittelt worden.
Drogentherapiestation
Dem Zeitungsbericht zufolge kam der
14-Jährige im Frühjahr gemeinsam mit seiner allein erziehenden Mutter nach
Vorarlberg, wo er in der ehemaligen Drogentherapiestation aufgenommen wurde.
"Wir haben ihm gemeinsam mit seiner Mutter aus humanitären Gründen Wohnraum
zur Verfügung gestellt, nachdem ihnen sonst niemand mehr geholfen hat",
erklärte der Haus-Betreiber. Einen weiteren Kommentar wollte er nicht
abgeben. Gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" hatte er betont, dass der
14-Jährige "kein Klient" gewesen sei.
Drogentod
Die Mutter des Jugendlichen meldete sich in der
"VN"-Redaktion und erklärte, ihr Sohn sei in Schnifis sehr glücklich gewesen
"und machte große Fortschritte". Den Drogentod ihres Sohnes konnte die Frau
nicht verstehen: "Er hatte mit Drogen nichts zu tun", sagte sie.
Nach Angaben des Vorarlberger Gesundheits-Landesrats Markus Wallner (V) handelt es sich bei der Einrichtung, in der der 14-Jährige ums Leben kam, bereits seit 2004 um keine Drogentherapiestation mehr. "Die Vertragsbeziehungen wurden 2003 gekündigt, seit 2004 fließen keine Mittel des Landes mehr, und seither wurden auch keine Klienten mehr überwiesen", erklärte Wallner gegenüber der APA. 2003 habe ein Gutachten bestätigt, dass es hinsichtlich der Therapiestation "große fachliche Zweifel" gab. Daraufhin sei der Vertrag aufgelöst worden. "Es ist keine vom Land geförderte Einrichtung", betonte der Landesrat.