Ein 51 Jahre alter Mann ist am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch wegen eines Raubüberfalls auf eine Tankstelle in Dornbirn zu sechs Jahren unbedingter Haft verurteilt worden.
Feldkirch. Der zwölffach einschlägig Vorbestrafte hatte am 12. November 2019 in betrunkenem Zustand die Kassierin der Tankstelle mit einem Taschenmesser bedroht und war mit Bargeld geflüchtet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Zeigte sich geständig
Der Mann zeigte sich vor Gericht geständig. Er habe sich in einer Ausnahmesituation befunden - das behinderte Kind seiner Lebensgefährtin musste operiert werden, ein Selbstbehalt von mehreren Tausend Euro sei zu bezahlen gewesen. Die Situation habe ihn so bedrückt, dass er bereits morgens mit Schnaps begonnen und den ganzen Tag über getrunken habe, so der Angeklagte.
Als er abends in der Tankstelle in der Lustenauer Straße saß und die Kassierin beobachtete, wie sie die Kassenlade öffnete, habe es "Klick" gemacht, und er habe mit vorgehaltenem Taschenmesser das Geld erbeutet. Der Mann flüchtete zunächst mit 1.405 Euro, wurde aber am nächsten Tag festgenommen, da er beim Raub keinerlei Maskierung getragen hatte und somit erkannt wurde.
Strafe von sechs Jahren für den schweren Raub als gerechtfertigt
Bei einem Strafrahmen von bis zu 15 Jahren sah der Senat eine Strafe von sechs Jahren für den schweren Raub als gerechtfertigt. Der Kassierin wurden 500 Euro Teilschmerzensgeld für die psychische Beeinträchtigung zugesprochen. Der Verurteilte erbat Bedenkzeit, der öffentliche Ankläger meldete bereits Berufung wegen zu niedriger Strafe an. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.