Er habe ''kein Verständnis mehr'' für die von der WU getroffenen Corona-Maßnahmen, erklärt Höllwarth.
Wien. Vergangenen Mittwoch wurde bekannt, dass die Wirtschaftsuniversität (WU) in Wien mit dem Start des Sommersemesters auf "2G" umstellt. Damit wird ab 1. März das Betreten der Uni für Studierende und Mitarbeiter nur mehr mit Corona-Impf- oder Genesungsnachweis möglich sein. Alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen werden in Präsenz stattfinden. Für Ungeimpfte wird es keine Kompensationen oder Online-Angebote geben, nur die Möglichkeit semesterweiser Beurlaubung.
Die WU bekenne sich als "Institution der Wissenschaft" zur Corona-Impfung - und 2G sei die "logische Konsequenz" aus der Impfpflicht, erläuterte Hanappi-Egger die Entscheidung des Senats.
Anwalt Höllwarth tritt aus WU-Alumni-Club aus
Kein Verständnis für die Corona-Maßnahmen der WU-Wien hat etwa Promi-Anwalt Florian Höllwarth. In einem Tweet veröffentlichte er seine Entscheidung, aus dem Alumni-Club der WU (Anm. Plattform und Netzwerk für ehemalige Studierende) auszutreten. "Wenn sich eine Universität dazu herablässt, den Zugang zu Bildung, Lehre und Wissenschaft zu verbieten, dann habe ich kein Verständnis mehr! Aufgrund des Verhaltens der Unis habe ich mich entschlossen, der Rektorin der WU-Wien mitzuteilen, dass ich aus dem Alumni Club austrete", begründet er seine Entscheidung.
An seinen Tweet fügt Höllwarth ein Schreiben an die WU-Rektorin Hanappi-Egger an. Darin führt er weiter aus: "Aufgrund der Haltung der Wirtschaftsuniversität Wien, wie mit Studierenden und Lehrenden, die nicht geimpft sind, umgegangen wird, und deren offensichtlich systemgesteuerten Obrigkeitsverhalten gegenüber der derzeitigen Regierung im Zusammenhang mit dem Umgang von Grund- und Freiheitsrechten in die Pandemie trete ich mit sofortiger Wirkung aus dem Alumni Club der Wirtschaftsuniversität aus." Er beendet sein Schreiben mit einem Zitat: "Frei nach Greta Thunberg 'How dare you!'"
Wenn sich eine Universität dazu herablässt, den Zugang zu Bildung, Lehre und Wissenschaft zu verbieten, dann habe ich kein Verständnis mehr!
— Florian Höllwarth (@FHollwarth) January 29, 2022
Aufgrund des Verhaltens der Unis habe ich mich entschlossen der Rektorin der WU-Wien mitzuteilen, dass ich aus dem Alumni Club austrete. pic.twitter.com/l4pmVEl22b
Volksbegehren. Die beiden Anwälte Florian Höllwarth und Alexander Scheer haben mit ihrem "Volksbegehren Keine Impfpflicht" 120.000 Unterstützer. Höllwarth: "Das Gesetz ist eine gravierende Verletzung der Rechte des Einzelnen."
Weitere Unis setzen ab Sommersemester auf 2G
Nach der Uni Klagenfurt hat auch die Wiener Wirtschaftsuni angekündigt, künftig die 2G-Regel umzusetzen. An der Kärntner Uni haben bereits seit Mitte November nur noch Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Impf- oder Genesungszertifikat Zutritt, mit dem im März beginnenden Sommersemester wird die WU nachziehen. Und auch unter den 16 Privatuniversitäten wird 2G zumindest bei Neueinschreibungen zum Thema.
An der Wirtschaftsuni (WU) sollen im Gegenzug zur Einführung der 2G-Regel ab diesem Zeitpunkt alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen in Präsenz stattfinden. Für Ungeimpfte wird es keine Kompensationen oder Online-Angebote geben, nur die Möglichkeit semesterweiser Beurlaubung. FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte als Reaktion per Aussendung die Abberufung von Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger. "Diesen jungen Menschen, die mit einem Studium den Beginn ihrer beruflichen Karriere starten, durch diese sinnlose 2G-Regel einen Prügel zwischen die Beine zu werfen, ist absolut inakzeptabel." Die Universitätenkonferenz (uniko) wiederum verurteilte "die persönlichen Anfeindungen" der FPÖ auf das Schärfste und wies die Forderung nach einer Abberufung der Rektorin als "nicht ernst zu nehmende Äußerung" entschieden zurück.