Nachdem ÖSTERREICH Mietskandal aufdeckte

100 Airbnb-Wohnungen im Visier der Baupolizei

Teilen

Heftige Kritik von SPÖ-Stadträtin und Grünen. Jetzt ermittelt Baupolizei.

Wien. Auf der Pressekonferenz Donnerstagvormittag sprach David Ellensohn, Klubobmann der Grünen, im Rathaus klare Worte: „Wohnen ist ein Grundrecht. Auch durch Onlinekurzzeitvermietung verschwindet uns zunehmend leistbarer Wohnraum. Ich kämpfe darum, dass leistbare Wohnungen erhalten bleiben. Es bedarf einer vernünftigen Regelung, damit wir angemessen mit dieser Problematik umgehen können.“

Skandal. ÖSTERREICH hat über das Skandalhaus und den Mietskandal in der Operngasse berichtet. Dort werden bis zu 30 Wohnungen von Privatpersonen kurzzeitig über Airbnb vermietet. Es sind jedoch nur 7 dieser Wohnungen bewilligt. Ein Verfahren ist anhängig.

Status quo. Vor allem Wohnungen in City-Nähe sind besonders lukrativ. Insgesamt gab es im August 2019 rund 5.400 Angebote auf Airbnb in den Innenbezirken. Laut dem statistischen Bundesamt sind davon rund 1.700 Wohnungen dem Wohnungsmarkt dauerhaft „entzogen“ worden. Seitdem sich die Beschwerden der Vermieter über Kurzzeitvermietungen, welche die „Billigtouristen“ über Airbnb gerne buchen, häufen, haben einige dieser Anbieter die Idee, den Graubereich zu verlassen und offiziell beim Magistrat einen Gewerbebetrieb anzumelden.
Die Bescheide werden größtenteils genehmigt. Kritiker meinen: Nun sei die „Mietmafia“ unabhängig von Onlineplattformen und deren Bewertungen. Der Wohnraum werde als „Touristen-Wohnung“ missbraucht. Die Leidtragenden seien die übrigen Mieter.

Anzeige. Christiane Daxböck, Sprecherin von Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaál, kündigt in ÖSTERREICH eine Aktion scharf an: „Bis zu 100 Wohnungen sind im Visier der Baupolizei. 10 sind beim Verwaltungsgericht angezeigt worden."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.