Teenie (15) missbraucht

12 Jahre Haft: Vergewaltiger flieht nach Schuldspruch

Teilen

Zwölf Jahre Haft wegen Vergewaltigung. Danach flüchtete der Angeklagte aus dem Gericht.

Nach dem Urteil riss sich ­Sukhraj S. am Weg in die Justizanstalt von Wachen los, stürmte aus dem Gericht auf die Straße. Doch dort stellte ihm ein mutiger Passant ein Bein. Der Verurteilte konnte überwältigt und in eine Zelle überstellt werden.

Anfangs hatte der ­indische Zeitungszusteller Sukhraj S. noch jeglichen sexuellen Kontakt zu dem 15-jährigen Opfer abgestritten. Im Vergewaltigungs-Prozess am Montag in Wien redete er von „einvernehmlichem Geschlechtsverkehr mit dem Teenager“. Seine Aussagen sorgten für Empörung im Gerichtssaal: „Hätte sie nicht angefangen, mich zu berühren, wäre ich nicht auf diesen Gedanken gekommen“, sagte der 25-jährige Angeklagte, der von Niki Rast verteidigt wurde.

Richter hatte keine Zweifel: "Sie haben ein Leben zerstört"

Wie berichtet, hatte der Inder das Mädchen nachts am 22. Dezember in seinem Lieferauto mitgenommen. Die beiden holten sich Bier an einer Tankstelle. Dann gehen die Schilderungen auseinander. Er behauptete, sie habe ihn am Rücksitz die Hose geöffnet. Dann sei es zum Sex gekommen. Ihre Aussage widerspricht dem klar: Es war Vergewaltigung am Beifahrersitz.

Das Gericht folgte der 15-Jährigen: zwölf Jahre Haft. Richter Stefan Apostol hegte nicht den geringsten Zweifel an den Aussagen der 15-Jährigen: „Sie haben ein Leben zerstört“, warf er Sukhraj S. vor. Das Strafmaß (maximal 15 Jahre) begründete der Vorsitzende mit der fehlenden Reue des 25-Jährigen.

Sukhraj S. hatte schon im Vorfeld für Aufsehen gesorgt. Im Mai wurde er verhaftet. Sein Anwalt legte Beschwerde ein. Das Oberlandesgericht ordnete darauf die Freilassung des mutmaßlichen Sex-Täters an. Bis zum jetzigen Prozess war der Inder auf freiem Fuß. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.