Keine schriftliche Dienstanweisung

Totales Chaos um Essverbot in der U-Bahn

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Wien rätselt über Essverbot in der U-Bahn. Nicht einmal Kontrollore sind informiert.

Das Essverbot in der Wiener U-Bahn, das Öffi-Stadträtin Ulli Sima trotz heftiger Kontroversen auch mit dem Koalitionspartner durchboxte, wird immer mehr zur Farce: ÖSTERREICH-Recherchen ergeben, dass es nicht einmal eine schriftliche Dienstanweisung an die Öffi-Kontrollore und Serviceorgane der Wiener Linien gibt, was genau verboten ist und wie mit "Schwarz-Essern" umzugehen sei.

Nur Fingerspitzengefühl. "Schriftliche Dienstanweisungen oder eine Checkliste gibt es nicht. Die Vorgesetzten haben die Mitarbeiter davon informiert. Und wir sind sicher, dass diese das nötige Fingerspitzengefühl haben, die Hausordnung in den Wiener Linien umzusetzen", heißt es nebulös auf eine Anfrage von ÖSTERREICH, wie denn etwa mit Kleinkindern, die in der U-Bahn Schoko essen, umgegangen wird.

Schmäh. In der U6 mit täglich 250.000 Fahrgästen habe es im Testlauf bisher nur 61 Fälle von "Schwarz-Essern" gegeben, die allesamt friedlich und "mit Wiener Schmäh" gelöst wurden. Und wenn der nicht reicht? "Wir strafen in absehbarer Zeit nicht, sondern bitten die Fahrgäste nur, ihr Essen einzupacken." Na, dann: Mahlzeit.

Was ab 15. Jänner tatsächlich gilt

Erlaubt. Essen am Bahnsteig ist legal, im Zug darf man Kaugummis und alkoholfreie Getränke konsumieren.

Verboten. in den U-Bahn-Zügen sind Speisen aller Art verboten - auch der klassische Lolli sowie Äpfel und Co.

Fraglich. Stillen ist erlaubt, bei essenden Kleinkindern gilt das "Fingerspitzengefühl".

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