Macheten-Mord

Angeklagter (29): "Ich war nur zufällig am Tatort"

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Auch der älteste Angeklagte, der nach der Tat in die Donau sprang, will mit dem brutalen Mord mit einer Machete - das Opfer wurde praktisch zerstückelt- nichts zu tun haben. Bisher war nur der 22-Jährige geständig. 

Ein weiterer Prozesstag des unheimlich brutalen Macheten-Mordes in Wien-Brigittenau hat am Freitag am Landesgericht in Wien stattgefunden.

Die Angeklagten Machetenmord
© Roman Fuhrich
× Die Angeklagten Machetenmord

Die Angeklagten Machetenmord
© Roman Fuhrich
× Die Angeklagten Machetenmord

Den vier angeklagten Algeriern im Alter von 21, 22, 25 und 29 Jahren wird vorgeworfen, in der Nacht auf den 20. April 2023 Djafaar H. (31) bei der U-Bahnstation Jägerstraße mit einer 70 Zentimeter langen Machete und mehreren Messern vorsätzlich getötet zu haben. Nachdem vergangenen Freitag bereits die drei Jüngeren befragt wurden, kam nun der 29-Jährige zu Wort.

Die Angeklagten Machetenmord
© Roman Fuhrich
× Die Angeklagten Machetenmord

Bisher hatte nur der 22-Jährige gestanden, mit der Machete auf seinen Landsmann eingeschlagen zu haben. Die anderen drei Angeklagten wollen mit der brutalen Tat nichts zu tun gehabt haben.

Die Angeklagten Machetenmord
© Roman Fuhrich
× Die Angeklagten Machetenmord

Der 29-Jährige behauptete vor Gericht sogar nur zufällig am Tatort gewesen zu sein. Er sei nur deshalb geflohen und in die Donau gesprungen, als die Polizei kam, weil er fremdenrechtliche Konsequenzen befürchtete. Gegen ihn bestand ein aufrechtes Aufenthaltsverbot. Am Tag der Tat war der älteste Angeklagte aus Frankreich angereist, nachdem ihn laut Staatsanwaltschaft die Mitangeklagten darum gebeten hatten.

"Mit Djafaar H. habe ich keine Probleme gehabt"

Das stellte der Mann in Abrede. Er habe sich in Österreich eine Arbeit suchen wollen: "Ich habe in Frankreich von 8 Uhr bis Mitternacht gearbeitet und dafür nur 40 Euro bekommen", erklärt er In Wien habe er sich bessere Verdienstmöglichkeiten erhofft. Djafaar H. habe er gekannt, mit diesem aber keine Probleme gehabt, obwohl dieser "ein schwieriger Mensch" gewesen sei.

Laut Anklage wurde Djafaar H. nach Streitereien gezielt in die tödliche Falle gelockt. Er soll in eine länderübergreifende Suchtgiftorganisation eingebunden gewesen sein, drei Angeklagte sollen für ihn in Wien als sogenannte Streetrunner gearbeitet und Drogen verkauft haben. Bei der Abrechnung soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein, die Beschuldigten - vor allem der 22-Jährige - fühlten sich übers Ohr gehauen und kamen laut Anklageschrift "überein, ihre Probleme mit Djafaar H. endgültig gewaltsam zu lösen".

Die Verhandlung wird in der kommenden Woche fortgesetzt. Die Urteile sollen am 20. März fallen. Den Angeklagten drohen zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haftstrafen.

 
 

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