Angeklagter spricht von Notwehr

Mordversuch mit zugespitztem Buttermesser an Zellengenossen

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Anklage lautet auf versuchten Mord - 25-Jähriger machte Notwehr geltend.

Wegen versuchten Mordes an einem Mithäftling hat sich ein 25-jähriger Insasse der Justizanstalt Wien-Josefstadt am Donnerstag vor einem Schwurgericht verantworten müssen.

 

Sechs Mal in Rücken und Seite gestochen

Er hatte einem um zwei Jahre älteren Mann in einer Vier-Personen-Zelle ein zugespitztes Buttermesser insgesamt sechs Mal in den Rücken und in die Flanke gestoßen. Die beiden anderen Zellengenossen kamen dem Angegriffenen zu Hilfe, der Attackierte erlitt keine lebensgefährlichen Verletzungen.

 

Selbst gemachter Alkohol führte zu Streit

Der Angeklagte machte Notwehr geltend. Der 25-Jährige und das spätere Opfer hatten im Haftraum aus gegärtem Obst, Germ und Zucker selbst hergestellten Alkohol getrunken. Als sie beide mehr als 1,5 Promille im Blut hatten, kam es zu einem Streit. "Mir ist die Hand ausgerutscht, ich hab ihm eine geben. Er hat mich genervt", gab der Angeklagte zu Protokoll. Der 27-Jährige habe zurückgeschlagen und sei dann "richtig aggressiv" geworden und auf ihn "eingesprungen".

 

Angeklagter: "Hab mich nur verteidigt"

"Ich hab' mich nur verteidigt", behauptete der 25-Jährige. Er habe den Mithäftling mit dem Messer "nur abschrecken" wollen: "Ich wollte ihn nicht verletzen oder gar töten."

 

Streit um Religion

Bei dem Streit war es um religiöse Themen gegangen, der Jüngere soll sich abfällig über das Judentum geäußert haben. "Er hat über Juden geschimpft", erinnerte sich der 27-Jährige. Er habe das nicht zugelassen, die einsetzende Aggression beim anderen bemerkt und sei diesem daher aus dem Weg gegangen. "Es war ja mein Abschiedsfest. Ich wäre in den kommenden Tagen rausgekommen." Als er vom WC zurückkam, sei der Angeklagte auf ihn losgegangen.

Ob die Verhandlung wie geplant zu Ende gehen wird, war unklar. Ein Zeuge erschien nicht, als sein Name aufgerufen wurde.

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