Die Kritik im Inland an dem Projekt reißt weiter nicht ab. Stattdessen aber blickt man aus Berlin neidisch nach Wien.
Am Samstag war der erste Badetag im Gürtel-Pool. Seitdem kann täglich gratis von 10 bis 20 Uhr auf der „Gürtelfrische West“, Kreuzung Felberstraße, Ecke Stollgasse, geplanscht werden.
Am Starttag blieb das Schwimmbecken sogar länger geöffnet, da der Andrang so groß war. „Fast durchgehend waren sechs Personen im Wasser. Das führte zu Warteschlangen“, erklärt eine Sprecherin der art:phalanx gegenüber ÖSTERREICH, die für die Planung und Betreuung des Projekts zuständig ist.
Highlights
Am Eröffnungsabend rockten die Dragqueens der House of King. Die Veranstalter freuten sich: „Die Leute haben getanzt.“ Am Sonntag schaute dann sogar Alfons Haider vorbei und zeigte sich begeistert. „Jeder Kritiker sollte einmal herkommen!“ Highlight ist der Donauinselbus, der heute einen Stopp plant.
Auch unsere Nachbarn blicken neidisch auf den Gürtel-Pool. In der "Berliner Zeitung" lobt man das Projekt in den Himmel. "Man fasst es nicht hier in Berlin. Wien, du hast es einfach besser", wird darin geschriben. Und weiter: "Die Gürtelfrische ist wie eine Schneise, die sich durch die gewohnten Bahnen des Denkens schlägt. Die umleitet, umlenkt. Die zeigt, dass es anders geht, als wir es kennen."
Kritik
Problematisch ist der stark befahrene Radweg, der den Kiosk vom Pool trennt. Die Besucher empfanden die erzwungene Begegnungszone, wie sie die Zuständigen des Projekts angedacht haben, als gefährlich. „Es gibt immer jemanden, dem es nicht gefällt“, hieß es auf ÖSTERREICH-Nachfrage.
Seit Wochen erregt das 150.000-Euro-Projekt die Gemüter. Für Kritik sorgt nicht nur die Gürtelsperre inklusive Staus, sondern auch der Mini-Pool, in den nur sechs Personen gleichzeitig dürfen – überwacht von einem eigenen Bademeister.