Trotz Prügelei

Burka-Rebell in Wien gelandet

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Burka-Millionär in Paris blutig geschlagen – heute will er mit venezianischer Maske demonstrieren.

Heute um 12 Uhr will Rachid Nekkaz (45) in Wien direkt vor dem Außenministerium eine Pressekonferenz abhalten. Dieser Mann sorgt seit Inkrafttreten des Burka-Verbots für Aufregung in Österreich: „Ich bezahle jeder Frau die Strafe“, sagte er.

Die Aktion vor dem Ministerium von VP-Chef Sebastian Kurz wird – sollte sie so stattfinden, wie es Nekkaz geplant hat – ein seltsames Schauspiel. Der Millionär (Immobilien) will mit einer venezianischen Maske – also völlig verschleiert – auftreten. Sein Ziel hat er ÖSTERREICH vor seiner Abreise erzählt: „Bitte sagen Sie Herrn Kurz, ich möchte ihn treffen und von ihm bestraft werden.“ Bis zu 150 Euro wären für die Verschleierung fällig.

Bereits am Sonntag ist der Millionär bereits in Wien gelandet. Auf Facebook postete Nekkazein Foto vom Flughafen und schrieb zugleich eine Nachricht an Außenminister Kurz.

Schlägerei: Von politischem Gegner schwer verletzt

Kurz, der als Integrations­minister maßgeblich an dem Gesetz beteiligt war, tritt vehement gegen die Strafzahlungen des Algeriers auf. Er ließ Nekkaz ausrichten, dass zu prüfen sei, ob eine Anstiftung zur Verwaltungsübertretung vorliege: „Wir lassen uns das sicher nicht gefallen. Wer in Österreich Nikab oder Burka trägt, muss mit Konsequenzen rechnen.“

Attacke.
Nekkaz selbst ist nicht für die Verschleierung: „Wenn man die Religionsfreiheit akzeptiert, muss man auch die Sichtbarkeit der Religionen akzeptieren.“ Die Reise nach Wien hat er noch am Samstag gegenüber ÖSTERREICH bestätigt. Einzige Ausnahme: Sein Gesundheitszustand lässt es eventuell nicht zu. Er wurde am Freitag in Paris zusammengeschlagen, lag im Spital. Er sagt: „Es war die korrupte algerische politische Mafia.“

"Ich möchte von Herrn Kurz bestraft werden"

In einem Interview mit ÖSTERREICH vor einigen Tagen ­erklärte Rachid Nekkaz seine Aktion und seine Motivation.

ÖSTERREICH: Sie bezahlen tatsächlich alle Strafen?

Rachid Nekkaz: Ich zahle jene Strafen, die für das Tragen von Nikabs auf der Straße ­verhängt werden. Nicht in ­geschlossenen Räumen wie Schulen, Banken oder Shopping-Centers. Da bin ich aus Sicherheitsgründen für ein Verbot. Aber auf der Straße darf man in einer Demokratie einer Frau die Kleidung ­ihrer Wahl nicht verbieten.

ÖSTERREICH: Wie viel haben Sie schon bezahlt?

Nekkaz: Ich habe schon Strafen im Wert von 300.000 Euro bezahlt. Zwei, drei, vier, fünf Millionen sind aber auch kein Problem.

ÖSTERREICH: Sind Sie persönlich für die Verschleierung?

Nekkaz: Nein, aber ich halte es mit dem Philosophen Voltaire: Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich kämpfe für deine Meinung!

ÖSTERREICH: Was planen Sie bei Ihrem Wien-Besuch?

Nekkaz:
Ich komme mit einer venezianischen Maske nach Wien. Bitte sagen Sie Herrn Sebastian Kurz, ich möchte ihn treffen und von ihm bestraft werden.

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