Der Attentäter hatte Besuch von Jihadisten. Verfassungsschutz wusste es.
Wien. Der deutsche Geheimdienst hatte den Ermittlern des BVT und LVT bereits im Juli Bescheid gegeben, dass deutsche und Schweizer Jihadisten den späteren Attentäter besuchen würden. Der Verfassungsschutz beobachtete das internationale Treffen dieser Jihadisten sogar, stellte dann aber die Beobachtungen ein und sorgt damit für massive Verwunderung in Deutschland. Immerhin hatte der Attentäter ja bereits 2018 versucht, sich den Terroristen vom IS in Syrien anzuschließen.
Freund des Attentäters war trotz Anklage frei
Bitter. Neben den schweren Fehlern, die dem Verfassungsschutz unterliefen – auch einer Warnung, dass der spätere Terrorist nach dem Jihadisten-Treffen in Wien Munition in der Slowakei einkaufen wollte, wurde bekanntlich nicht nachgegangen –, gibt es auch in anderen Behörden offenbar Troubles. Gegen einen Freund des Attentäters – er ist nun in Haft – wurde Anfang Oktober gar Anklage wegen des Verdachts der Bildung einer „terroristischen Vereinigung“ Anklage erhoben. Der 18-Jährige blieb trotzdem damals auf freiem Fuß.
Offenbar, weil es aufgrund seines Alters als „unverhältnismäßig“ eingestuft wurde, ihn in U-Haft zu nehmen.
Der 18-Jährige wurde vergangene Woche – nach dem Terrorattentat von Wien – mit neun weiteren mutmaßlichen Islamisten in U-Haft genommen. Sie gelten alle als einschlägig im Islamisten-Milieu verankert und wurden bislang vom BVT offenbar nicht genügend observiert.