ÖSTERREICH-Report

Der neue Corona-Alltag: ''Mein erster Tag zurück in der Schule''

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Für Maturanten und Abschlussklassen begann die Schule – mit ganz neuen Regeln.

An Tag 50 nach dem Lockdown läuteten gestern die ersten Schulglocken wieder den Unterricht ein. Für 100.000 Jugendliche der Maturajahrgänge sowie der Abschlussklassen von Berufsschulen und berufsbildenden mittleren Schulen begann der Alltag.

ÖSTERREICH begleitete Jennifer Uzodike, Bundesschulsprecherin, an ihrem ersten Schultag an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW 19) in Wien-Döbling.

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Ein neuer Schulalltag für Schüler und Lehrer

„Jetzt müssen wir erst einmal mit den Neuerungen leben lernen“, sagt Uzodike. Kein Wunder: Der Schulalltag ist völlig anders als zuvor. Es beginnt mit einer Hand-Desinfektion am Eingang des Gebäudes – das Mittel wird vom Portier verabreicht. Die Gänge des Gebäudes, in dem sich normalerweise 890 Jugendlichen tummeln, sind leer. Die 150 Schüler, die derzeit zur Schule gehen, müssen in ihren Klassen bleiben.

Außerdem herrscht Schichtbetrieb. „Nicht alle Schüler der Abschlussklassen sind gleichzeitig im Gebäude“, erklärt die Direktorin Gabriele Hohensinner.

Jennifer Udozike Schule Coronavirus
© TZOE/Fuhrich
× Jennifer Udozike Schule Coronavirus

Überall herrscht MaskenpflichtDie Schüler dürfen den Mund-Nasen-Schutz erst in der Klasse abnehmen. Aber nur deshalb, weil jeder Schüler eine Doppelbank für sich hat und dort auch sitzen bleiben muss. Der Abstand zwischen den Schülern muss einen Meter betragen, zu den Lehrern sogar zwei Meter. Desinfektionsmittel stehen in jedem Raum.

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Aber nicht nur in der 5D der HLW sieht der Alltag seit gestern anders aus. An vielen Schulen fand der Unterricht sogar im Turnsaal statt – wie im Goethe-Gymnasium in Wien-Penzing. Während für die Maturanten ein gewisser Schulalltag bereits gestern startete, beginnt bei Schülern der Volksschulen, Neuen Mittelschulen, AHS-Unterstufen und Sonderschulen der Unterricht ab 18. Mai, die restlichen Schulen folgen ab 3. Juni.

Jennifer Udozike Schule Coronavirus
© TZOE/Fuhrich
× Jennifer Udozike Schule Coronavirus

Jennifer: "Es ist schwierig Abstand zu halten"

ÖSTERREICH: Jennifer, wie war der erste Schultag?

Jennifer Uzodike: Es ist eine große Ausnahmesituation für uns alle. So einen Schulalltag hatten wir noch nie. Jetzt heißt es erst einmal mit den Neuerungen leben zu lernen.

ÖSTERREICH: Was hat sich denn alles für euch verändert?

Jennifer: Schon beim Eingang wurden uns vom Portier die Hände desinfiziert. Wir müssen überall im Gebäude außer im Klassenzimmer Mundschutz tragen. In der Klasse sitzt jeder an einem Doppeltisch alleine.

ÖSTERREICH: Wie fühlst du dich, nach sieben Wochen wieder in die Schule zu gehen?

Jennifer: Am meisten habe ich mich darauf gefreut, meine Freunde sehen zu können. Seit Tagen fiebern wir auf diesen Tag hin. Andererseits müssen wir uns auf die neuen Hygiene­maßnahmen einstellen.

ÖSTERREICH: Was war die größte Herausforderung?

Jennifer: Es ist noch schwierig, den Abstand zu halten. Für uns war es ganz normal, aufeinander zuzugehen und uns zu umarmen. Dass wir das jetzt nicht mehr können, ist nicht immer leicht.

ÖSTERREICH: Bist du froh, dass die Schule wieder begonnen hat?

Jennifer: Wir haben in drei Wochen Matura. Deshalb bin ich froh, dass wir uns jetzt alle zusammen auf diese Prüfung vorbereiten können.

 

Marlene Kovacs

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