135 Spieler bei Polizei-Einsatz gefasst

Finanz-Polizei: Razzia im illegalen Bingo-Casino

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Ein Meidlinger Supermarkt wurde zur Spielhölle umgebaut – und flog jetzt auf.

Meidling. So einen Fang macht auch die Finanzpolizei nicht jeden Tag: Mitten in Meidling wurde ein ehemaliger Supermarkt mit blickdichter Verglasung ausgestattet, dahinter spielten allabendlich bis zu 135 Personen Bingo – illegal und um hohe Einsätze.

Als der Erste Bingo rief, schlugen Finanzer zu

Einsatz. Der wirkliche Gewinner war die Bank – die Betreiber kassierten pro Abend 20.000 Euro. Während vor der Tür der illegalen Spielhölle 11 Finanzpolizisten, 30 Polizisten und zwei Schlosser warteten, ging eine Vorhut ins Lokal.
Auf einem professionellen gebauten Spielgerät wurden die Zahlen von 1 bis 90 gezogen, die 135 anwesenden Spieler kauften Lose. Gezogen wurde, bis der erste Spieler die Gewinnkombi hatte – und Bingo rief. Genau in diesem Moment stürmten die Beamten das Lokal.

13 Festnahmen und rund 90 Delikte angezeigt

Ausbeute. Der einzige verbliebene Zugang, der ehemalige Lieferanteneingang, wurde versperrt – alle Anwesenden strikt kontrolliert. Ein Drittel hatte einen Vereins-Mitgliedsausweis, 13 Personen wurden festgenommen, wegen diverser Delikte hagelte es 90 Anzeigen. Auf die Betreiber kommt eine Strafgeldforderung der Sozialversicherung wegen illegaler Beschäftigung und Verstößen gegen das Glücksspielgesetz von 120.000 Euro zu.

Blümel: Null Toleranz. Finanzminister Gernot Blümel gratuliert: „Illegalem Glücksspiel darf keine Toleranz gelten. Die Finanzpolizei geht daher vehement gegen die Kriminalität in diesem sensiblen Bereich vor. Das ist auch ein Beitrag im Sinne des Spielerschutzes.“
 

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