Sport-Club-Stadion

Friedhofstribüne wird länderspieltauglich

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Der Kult-Verein Wiener Sport-Club erhält ein praktisch neues Stadion, das für Frauen- und Nachwuchsländerspiele geeignet ist.

Umbau. Nicht nur beim Derby der Herzen gegen die Vienna, auch sonst im Jahr liegt beim Kult-Verein Wiener Sport-Club der Zuschauerschnitt durchaus auf Top-Niveau – jetzt wird das Stadion zum 120. Geburtstag des Sport-Club runderneuert.

Der Sport-Club Platz im 17. Bezirk erhält in den kommenden zwei Jahren ein neues Aussehen. Die Haupttribüne und die Friedhofstribüne werden nach modernen und nachhaltigen Standards mit einer extensiven Dachbegrünung neu gebaut, die Südtribüne wird saniert.

Frauen- und Nachwuchsländerspiele sowie Rugby und American Football

Die Gesamtkapazität nach dem Umbau beträgt 5.649 Besucher*innen für nationale und 4.634 Besucher*innen für internationale Spiele. „Wir haben das Projekt Sport-Club-Stadion als Stadt selbst in die Hand genommen und werden ein schönes und nachhaltiges Stadion umsetzen, das dem Wiener Sport-Club für seine Ambitionen ein hervorragendes Umfeld bieten wird. Die bauliche Analyse hat ergeben, dass auch bei der Friedhofstribüne dringend Handlungsbedarf besteht, daher wurde das Projekt erweitert“, sagt Sportstadtrat Peter Hacker. Im neuen Projekt wird der Schwerpunkt auf Multifunktionalität und Mehrfachnutzung des gesamten Areals liegen. Durch die Auslegung nach dem Standard „UEFA Kategorie 2“ ist eine Durchführung von Spielen des Fußballnationalteams der Frauen sowie sämtlicher Nachwuchsnationalteams (Frauen und Herren) möglich.

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© ZoomVP
× Sportclub3

„Hauptnutzer des Stadions bleibt der Wiener Sport-Club. Darüber hinaus ist das Stadion vielfältig nutzbar. Ich freue mich über die positiven Signale des Sportministeriums bezüglich einer finanziellen Beteiligung des Bundes und des ÖFB, hier Spiele seiner Frauennationalteams auszutragen“, so Hacker.


„Wir sind froh und erleichtert, dass das Stadionprojekt am Sport-Club-Platz nun endlich
umgesetzt wird. Nach schwierigen Jahren und langen Verhandlungen konnte gemeinsam
mit der Stadt Wien eine nachhaltige, große Lösung gefunden werden, an der sich
hoffentlich auch der Bund beteiligt. Unser Fokus lag stets darauf, unserem Wiener SportClub eine zukunftsfähige Heimat und damit langfristige Stabilität zu ermöglichen.
Pünktlich zum 120. Geburtstag unserer traditionsreichen Spielstätte können wir es kaum
erwarten, im neuen Stadion zu spielen und unserer langen Geschichte weitere erfolgreiche Kapitel hinzuzufügen“, so WSC-Sektionsleiter und Vizepräsident David Krapf-Günther.

Wiedereröffnung für Frühjahr 2026 geplant

Bezirksvorsteher Peter Jagsch: „Ich freue mich sehr, dass der älteste noch bespielte
Fußballplatz Österreichs nun umfassend saniert wird und künftig sowohl von unserem
Hernalser Traditionsverein Wiener Sport-Club, als auch von verschiedenen österreichischen Fußball-Nationalteams genutzt wird. Vor allem freut es mich, dass der
ÖFB vorhat, das ausgesprochen erfolgreiche Frauen-Nationalteam bei Heimspielen in
diesem Stadion einzusetzen. Der Fußballplatz in Dornbach ist untrennbar mit unserem
Bezirk verbunden und bleibt auch durch die dringend benötigte Modernisierung ein Ort,
an dem man mit der ganzen Familie in freundlicher Atmosphäre schöne Fußballfeste
erleben kann. Der Zeitpunkt der Fertigstellung der Sanierung in zwei Jahren ist perfekt, da wir unmittelbar danach mit dem Bau der U-Bahnlinie U5 in Hernals beginnen und das neue Stadion dann auch an das Wiener U-Bahnnetz angebunden werden wird.“

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© ZoomVP
× Sportvlub2


Der Baustart erfolgt nach Abschluss der aktuellen Meisterschaft in der Regionalliga Ost im Juni 2024 mit der Absiedelung sowie dem Abbruch von Haupt- und Friedhofstribüne. Die bauliche Fertigstellung soll Ende 2025, die komplette Inbetriebnahme im zweiten Quartal 2026 erfolgen. Bei Neubau und Revitalisierung der Sportstätte in der Alszeile 19 setzt der Auftraggeber Sport Wien auf das Know-how der Wiener Infrastruktur Projekt GmbH (WIP), die bereits zahlreiche Sportinfrastrukturprojekte umgesetzt hat.


Multifunktionell und weitgehend energieautark


Aufgrund der funktionalen Ausrichtung der Kabinen sowie der Erneuerung und
Vergrößerung des Spielfeldes können zukünftig auch internationale Football- und
Rugbyspiele durchgeführt werden. Die Errichtung eines zeitgemäßen Kopfgebäudes
zwischen den beiden neuen Tribünenteilen stellt eine Mehrfachnutzung mit Seminar- und
Büroräumlichkeiten sicher. Die Sanierung der Südtribüne („Blaue Tribüne“) beinhaltet auch einen zeitgemäßen Kiosk und neue Sanitäranlagen.


Auf dem Dach der Haupttribüne wird eine PV-Anlage mit einer Leistung von rund 100.000 kWh errichtet. In Kombination mit der Wärmepumpenanlage ist somit eine sehr hohe Eigenversorgung möglich. Der erzeugte Strom soll für den Eigenverbrauch genutzt und der Überschuss in die Wiener Netze eingespeist werden. Die Beleuchtungsanlage wird modernisiert und auf LED-Beleuchtung umgestellt. Durch die große Anzahl an
nachhaltigen Maßnahmen wird wie bei bisherigen Bauprojekten von Sport Wien eine
„klimaaktiv“-Zertifizierung angestrebt.

„Das Stadion-Projekt des Sport-Club erweitert nicht nur die sportliche Infrastruktur in
Hernals, sondern bietet auch eine vielfältige und angemessene Bühne für eine breite
Palette von Sportarten, darunter traditioneller Fußball sowie Rugby und American
Football, die davon profitieren werden. Die Investition zeigt auch das klare Bekenntnis
zum Sport und zur Nachhaltigkeit in Wien. Die geplanten Maßnahmen, darunter die
Photovoltaik-Anlage und der Einsatz einer Wärmepumpe setzen ein weiteres Zeichen für
den Klimaschutz im Sport und sind ein wesentlicher Bestandteil für ein klimaneutrales
Wien“, so Markus Ornig, NEOS Wien Sportsprecher

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