Wirte beklagen "Personal-Flucht"

Gastro schlägt Alarm: Personal fehlt

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ÖSTERREICH hat sich bei Wirten umgehört: Überall werden Mitarbeiter verzweifelt und händeringend gesucht.

Wien. Droht die dritte Krise? Nach Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg schlagen hiesige Gastronomen jetzt Alarm: Egal ob Tages- oder Nachtgastro, fast alle beklagen einen eklatanten Personalmangel. ÖSTERREICH hat mit betroffenen Wiener Wirten gesprochen:

Ponticello. In Flaureta Ejupis Eissalon Ponticello (1220 Wien) herrscht Hochbetrieb, jedoch fehlt Personal, um Gäste zu bewirten. Die Pandemie trage eine Mitschuld: „Die Bereitschaft zu hackeln ist gesunken. Während der Kurzarbeit wurde verlernt zu arbeiten, dafür gelernt, mit weniger Geld zu überleben.“

Ludwig Van. Gastronom Oliver Jauk (Ludwig Van, 1060 Wien) mussste seinen Mittagstisch wochentags streichen, weil er keinen Koch findet: „Trotz Bereitschaft zur Überbezahlung kommen 8 von 10 Bewerber nicht zum Bewerbungsgespräch. Personal wird von der Konkurrenz mit Prämien abgeworben.“

Barbaro. Luigi Barbaro Jr. (Martinelli,1010 Wien) verrät: „Einige Ukraine-Flüchtlinge helfen bei uns aus.“

Passage. Club-Besitzer Joachim Bankel (Babenberger Passage, 1010 Wien) sagt: „Unser Kurzarbeit-Personal ist zwar geblieben, für Events fehlt zusätzliches“.

Roberto. Auch Gastro-Ehepaar Alexandra und Roberto Pavlović-Hariwijadi (Roberto American Bar, 1010 Wien) müsse zurückstecken: „Endlich sind wieder Touristen in der Stadt. Weil Mitarbeiter fehlen, mussten wir jedoch die Öffnungszeiten stark verkürzen.“

Lösung. Nacht-Gastro-Sprecher Stefan Ratzenberger hat eine Lösung: „Keiner will in der Gastro aus Angst vor weiteren Lockdowns arbeiten. Es braucht finanzielle Anreize, damit Leute wieder in der Gastro arbeiten wollen: 1.000 Euro Welcome-Back-Bonus steuerfrei könnte helfen.

   

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